Übersicht alle
bisherigen Ausstellungen |
KIK Fotos und Berichte
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7.
Juni 2008
Vernissage
HIMMLISCHE (?) BEGEGNUNGEN
Judith Wagner
Biographie
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Etwa 70 Besucher versammelten sich
am 7.6. zur Vernissage der 8. Ausstellung im Rahmen von
"Kunst im Karner". Nach der schwungvollen Einleitung
durch ein Klarinetten-Trio konnte Doris Frass vom Verein Kunst
im Karner neben dem Vizebürgermeister KR Rubel und den
Gemeinderäten Dr. Kaupa und Mag. Wannenmacher auch viele
Stammgäste dieser Ausstellungsreihe begrüßen, darunter den
besonders eifrigen Besucher evangelischen Altpfarrer Dr. Klaus
Heine mit Gattin.
Besonderer Dank für die finanzielle Unterstützung dieser
Veranstaltung wurde an den Rotary-Club Mödling, weiters an die
Stadtgemeinde Mödling und den Lions-Club Mödling
ausgesprochen.
Mit dem Hinweis auf das weitere Rahmenprogramm dieser
Ausstellung, welches das Thema "Himmlische (?)
Begegnungen" von verschiedenen Seiten beleuchten soll,
wurde das Wort an den Hausherrn Pfarrer Richard Posch
weitergegeben.
Pfarrer Posch gab schon einen kurzen Ausblick auf den
ökumenischen Dialog, der am 20.6. zusammen mit Pfarrer Heine
die Begegnung mit Gott in den Mittelpunkt stellen soll.
Es folgten einige Stücke aus Tschaikowskys Nussknacker-Suite,
interpretiert vom Klarinetten-Trio und vom Publikum begeistert
aufgenommen.
Im Anschluss gab Jörg Miggitsch, der langjährige Leiter des
Amtes für Kunst und Kultur der Stadtgemeinde Mödling und
profunder Kenner der zeitgenössischen Kunst-Szene, eine
Einführung in die Ausstellung mit Werken der Bildhauerin Judith
Wagner.
Stimmungsvoll schilderte er die Begegnung und den Besuch im
Atelier der Künstlerin in Buchlbach, Gemeinde Wienerwald, und
ihre Hingabe an die Kunst, die in allen Details spürbar wird.
Die aufwändige Entstehungsgeschichte der monumentalen Plastiken
und ihre zugleich sehr zurückhaltende und subtile Ausstrahlung
brachte Miggitsch mit der Person der Künstlerin in Einklang und
wies auf einige Details hin, die leicht zu übersehen sind,
gleichzeitig aber große Aussagekraft haben.
Bei Getränken und verschiedenen Brotsspezialitäten klang die
Vernissage mit anregenden Gesprächen und flotter Musik aus.
(Text: df, Fotos: js) |
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noch mehr Bilder von der
Vernissage als Diashow
hier... |
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8.
Juni 2008
Judith Wagner
Entstehung der Skulpturen
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Judith Wagner erklärte
an Hand ihrer Werke, begleitet von vielen Fotos, die Entstehung
ihrer Plastiken:
Ausgangspunkt
ist ein Gerüst aus Stahlstangen und Draht, das die Form der Figur
in groben Zügen wiedergibt. Darauf modelliert sie in Ton, der zur
weiteren Bearbeitung mit Plastikfolie feucht gehalten wird. Die
getrocknete Figur wird mit einer fetthältigen Substanz (Wachs,
Öl) eingepinselt, damit sie Gips zur Herstellung der Gießform
darüberstreichen kann. Dazu sind viele Arbeitsschritte notwendig,
die Gießform für die Plastik entsteht sozusagen aus vielen
aneinandergereihten Einzelformen. Die meisten ihrer Plastiken sind
aus Gips gegossen und daher nur zum Aufstellen in Räumen gedacht,
da sie durch das Material nicht witterungsbeständig sind. Nach
dem Gießen wird die Form mit Hammer und Meißel von der Figur
abgeschlagen. Mit der Raspel und dem Akzentuieren von
Farbpigmenten gibt Judith Wagner ihren Plastiken dann ihr
endgültiges Aussehen.
Die Künstlerin Judith Wagner ist vielseitig interessiert, ihre
Arbeiten sind sowohl von romanischen Reliefs, Plastiken von
Michelangelo, Giacometti, als auch von Bildern eines Pablo Picasso
oder Matisse beeinflusst, um nur einige zu nennen.
Über
die im Karner ausgestellten Plastiken der Erzengel Michael,
Gabriel und Rafael erzählte Judith Wagner, dass sie ihre
Diplomarbeitsfiguren waren: Michael als stark und männlich, beide
Füße nebeneinander fest am Boden, Gabriel leicht in
Schrittstellung, weiblich als Vermittler der göttlichen
Botschaften und Rafael als Begleiter. Alle drei Figuren ohne Arme,
da Engel nicht mit den Händen "arbeiten" müssen.
Die Plastik "Die nach den Sternen greift" hat ganz
bewusst kleine Hände, um die Weite der Sterne zu verdeutlichen,
gleichzeitig werden sie aber durch die gelbe Pigmentierung näher
gerückt.
Im
offenen Gespräch zwischen dem zahlreich erschienenen Publikum und
der Künstlerin gab es dann die Möglichkeit, persönliche Fragen
an die Künstlerin zu stellen, die sie auch gerne beantwortete.
Wer wollte, konnte optische Eindrücke sammeln und eine kleine
Gipsgussform mit Silikonmantel "begreifen" und auch
über die Dünne eines Bronzegusses staunen.
(Text: as, Fotos: js) |
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noch mehr Bilder als Diashow
hier... |
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13.
Juni 2008
Danielle Proskar: Filmvorführung
"Karo und der liebe Gott"
Danielle Proskar absolvierte ihre Studien
1995 in den Fächern Regie und Kamera bei Peter Patzak und Christian
Berger an der Wiener Filmakademie. Von 1990 bis 1992 war sie als
Kameraassistentin für das Studio Südeuropa des ZDF u. a. in den
Kriegsgebieten des ehemaligen Jugoslawiens tätig. 1993 wirkte sie als
Puppenspielerin in der Sendung mit Clown Habakuk im ORF Kinderfernsehen
mit. Zwischen 1993 bis 1999 arbeitete sie wieder als Kameraassistentin
und Kamerafrau bei Fernsehspielen, Serien und Dokumentationen in
Österreich und Deutschland. Sie unterstützte die Arbeit von Heide
Pils, Peter Patzak, Peter Weck, Gero Erhardt und Ernst Trost.
Seit 1996 ist sie für Konzept und Regie
von Industrie- und Imagefilmen, bzw. Porträts und Dokumentationen
verantwortlich. Zu ihren wichtigsten Auftraggebern gehören außer dem
ORF noch die Firmen Siemens, Pfizer, Baxter, McKinsey, Raiffeisen,
Tyrolia, das Rote Kreuz, die Stadt Wien, das Bundesministerium für
Äußeres und das Land Niederösterreich. 2003-2004 führte sie bei 15
Folgen der ORF-Kinderserie Tom Turbo Regie.
2005 drehte sie ihren ersten Kinofilm,
den Familienfilm Karo und der Liebe Gott,
der 2006 in den österreichischen Kinos Premiere hatte. Der Film, dessen
Drehbuch Proskar selber schrieb, wurde beim Filmfestival Rimouski in
Kanada mit dem Prix Camério für das beste Drehbuch und mit dem Prix
CIFEJ, (der CIFEJ Preis existiert unter der Schirmherrschaft von UNESCO
und UNICEF seit 1955 und wird für einen Film vergeben, der die Würde
und die Rechte der Kinder in der Welt respektiert) ausgezeichnet.
Außerdem wurde der Film von der österreichischen
Jugendmedienkommission auch als „sehr empfehlenswert“
eingestuft.
(Quelle:Wikipedia)
Web-Tip:
Trailer zu
Karo und der liebe Gott
(kurze Filmausschnitte)
hier...
Quelle: www.kino.web.de
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Regie und Drehbuch: Danielle
Proskar.
Mit: Resi Reiner, Branko Samarovski, Petra Morzé
Österreich 2006, 94 Minuten, Farbe
Empfohlen ab 6 Jahren.
Nach der Trennung ihrer Eltern sucht die achtjährige Karo
Zuflucht beim Lieben Gott, den sie in einem einsamen und
verkommenen Mann zu erkennen glaubt. Ihr fester Glaube an
ihn zwingt den Mann immer weiter in seine Rolle. Mit ihm
erfährt Karo, was im Leben wirklich zählt und glücklich
macht. "Schmetterlingsleichtes, kluges Plädoyer
dafür, die Welt trotz Zusammenbruchs herkömmlicher
Familienwelt und Scheidung sonnig positiv zu sehen."
(Kurier) "Regisseurin Danielle Proskar ist ein subtiler
und gleichzeitig lustiger Film gelungen, der ohne jede
Peinlichkeit auskommt. (Oberösterreichische Nachrichten)
"Der berührende Film gleicht einem Hohlspiegel, der in
kritikvoller Weise Eltern die Situation eines Kindes
vergrößert und durch das einfallende Licht auf der Seele
brennt. Ein lebendiges Filmdokument für Eltern und für
Kinder gegen Ende der Volksschulzeit". (o.Univ.Prof.
Dr. Max H. Friedrich) |
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Die
achtjährige Karo trifft die Trennung ihrer Eltern mitten ins
Herz. Sie zieht mit ihrer Mutter in ein Zinshaus. Den geliebten
Vater sieht sie nur noch am Wochenende. Bei der Übersiedelung
geht eines ihrer beiden Walkie-Talkies im Stiegenhaus verloren.
Karo beklagt sich via Walkie-Talkie über ihre
verzweifelte Situation beim Lieben Gott. Da vernimmt sie
plötzlich eine ungehaltene Stimme, die sich schließlich als
Gott ausgibt. Karo will das nicht glauben und verlangt einen
Beweis. Gott liefert ihn unfreiwillig.
Als sie wenig später "Gott" zu
Gesicht bekommt, einen verwahrlosten Mann mit Alkoholfahne, der
im selben Haus wohnt, ist sie einigermaßen erstaunt. Mit ihrem
Ziel vor Augen, ihre Eltern wieder zusammen zu führen, sieht
sie aber über alles hinweg und klammert sich an den Mann, der
seinen weinseligen Scherz mit dem Kind mehr als bereut.
Bald ist er in Karos sorgenvolle Welt
hineingezogen und kann gar nicht anders als seine Rolle zu
spielen. Er, der von dieser Welt nichts mehr wissen wollte, soll
diese nun erschaffen haben und sie erklären. Karo erkennt
schnell, dass seine Göttlichkeit nicht in seiner Allmacht
liegt, sondern in seiner aufkeimenden Bereitschaft sich auf sie
und ihre Probleme einzulassen.
Aufkeimende Hoffnung und schwere Rückschläge
wechseln einander im gemeinsamen Vorhaben ab. Das Auf und Ab der
Gefühle mündet schließlich in einer Freundschaft zwischen
Karo und Gott – zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht
sein könnten.
Am Ende ist Karo an ihrem verpassten Ziel
gewachsen und hat für ihr Leben nicht nur neue Freunde
gefunden, sondern auch eine neue Perspektive.
Quelle: http://www.karo-derfilm.at/
Bestellung des Filmes als DVD hier... |
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Danielle Proskar
erzählte den Besuchern von Kunst im Karner dann auch die lange
Entstehungsgeschichte des Filmes "Karo und der liebe
Gott".
Von der Idee bis zum Drehen des Filmes vergingen 5 Jahre.
Die Hauptdarstellerin, die damals 8-jährige Resi Reisner wurde
bei einem Casting gefunden. Sie spielte die Rolle mit
Leidenschaft und Vieles entstand dann im Moment des Drehens. Die
Texte der einzelnen Szenen hatte sie sehr schnell auswendig
gelernt und. Die Drehzeit betrug übrigens nur 5 Wochen um
Produktionskosten zu sparen. |
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Danielle Proskar bei Kunst im Karner
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(Textzusammenstellung
und Fotos: gm) |
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14. Juni
2008
Diakon Günter Wöss "Caritas - Gott
im Menschen begegnen",
Erfahrungen eines Caritas-Mitarbeiters
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Begegnungen bedeutet
für mich, einem Anderen entgegenkommen! Entgegenkommen auf dem
gleichen Weg aber in einer anderen Situation und dieses
Entgegenkommen und Begegnen gibt die Möglichkeit den Anderen und
sich selbst zu bereichern! - Der Weg ist der Gleiche, die
Umstände können verschieden sein und daraus können wir lernen
und wenn nötig können wir weiterhelfen!
Wirkliche Begegnungen sind eine Gnade - weil wir
den Menschen bewusst oder besser noch ganzheitlich wahrnehmen.
Wir alle kennen die vielen Begegnungen, die wir
so im Laufe des Tages machen: zu Hause, in der Arbeit, auf der
Straße und wo immer auch Begegnungen möglich sind; dass sind die
gewöhnlichen Begegnungen, - oft etwas unterbewertet in ihrer
Bedeutung! Das sind dann oft Begegnungen, die zur Routine werden,
die uns wenig Zeit lassen zur gegenseitigen Bereicherung und oft
unbemerkt zu Enttäuschungen führen können!
Wir kennen aber auch die "nicht
stattgefundenen Begegnungen" meistens von
Entscheidungsträgern, die den Kontakt zur Basis oder den Menschen
verloren haben. Sei es nun in der Wirtschaft, am Arbeitsplatz oder
in der Politik mit dem Wähler oder ganz einfach in großen
Organisationen, sie bewirken oft, dass die Menschen zu wenig
berücksichtigt werden!
Begegnungen in denen wir jemanden entgegenkommen
und ihm aber auch entgegenkommen müssen, weil er es braucht und
weil er vielleicht sonst den Weg nicht schaffen kann, dass ist
für mich nach wie vor der spirituelle Zugang zu meiner Aufgabe
als Diakon in unserer Gemeinde.
Wenn irgendwo in der Welt jemand einem
Notleidenden hilft, dann gilt seine Hilfe letztlich Gott. Daraus
ergibt sich für mich die Erkenntnis, dass die einzige Chance in
dieser Welt zu Gott zu gehören, ist Dienen und nicht Herrschen.
Denn wer sich selbst als Ziel hat, wird sich
verfehlen. Wer sich aber aufgibt für mich, der wird sich selbst
finden.
In der Frohen Botschaft werden wir an vielen
Stellen dazu angehalten "GOTT IM MENSCHEN als unsere Brüder
und Schwestern ZU BEGEGNEN:
Jesus. schreibt in Mt.25,31 - 40 - Amen ich sage
euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt,
dass habt ihr mir getan! (Göttliche Begegnung im Menschen!)
Markus hinterlässt seine göttliche Botschaft
in 9,30 - 37 Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der
nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich
auf, sondern den, der mich gesandt hat.
Auch im Auftrag Seiner Kirche, der sich in
dreifacher Weise ausdrückt, in der Verkündigung des Wortes, der
Feier der Sakramente und im Dienst der Liebe/CARITAS, sind
wirkliche tiefe Begegnungen unerlässlich.
Wirkliche Gottesverehrung setzt konkrete Taten
voraus und ein Menschenbild, dass uns in jeden Menschen, Christus
sehen lässt! Man muss also Menschen lieben um diese tiefen
Begegnungen zu erleben!
Aus meiner persönlichen Erfahrung sprechend
kann ich heute sagen die schönste und ertragreichste Form der
Dienstleistung ist die unentgeltliche - damit meine ich das
Ehrenamt! Dazu habe ich mich entschlossen als ich mich aus dem
operativen Berufsleben zurückgezogen habe oder besser gesagt, die
Gnade wurde mir zu Teil, nachdem ich auf meinem Pilgerwegen von
Mödling nach Santiago und Rom, Jesus Christus ersucht habe, Ihm
folgen zu dürfen - als Diener, der ich heute bin.
Die Zukunft unserer Gesellschaft wird sehr davon abhängen, wie
wir mit den Allerschwächsten umgehen!
Mut machen möchte ich euch allen zur aktiven
Mitarbeit in unserer Pfarre bzw. in der Pfarrcaritas oder aber
auch als Repräsentant unserer Pfarrgemeinde bei einen der vielen
Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu betätigen. Ich verspreche
ihnen einen reichen Ertrag für ihre Zeitspende!
Da ich einer von "Euch" bin, haben
"Wir" dort investiert, unsere Investitionen mit verfolgt
und erfreuliche Ergebnisse erreicht!
Gott im Menschen begegnen ist ein urchristlicher
Auftrag! Christentum aber gibt es nicht zum Nulltarif! Möge es
uns allen gelingen "Gottes Willen zu erkennen und zu
erfüllen!"
(Originaltext: Diakon Günter Woess, Fotos: js) |
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15. Juni
2008
Msgr.
Prof.
Alfred Sammer,
"Der offene Himmel im österreichischen Barock"
Gedanken eines Kunsthistorikers und Theologen
zu Deckenfresken mit Himmelsdarstellungen
Monsignore Prof. Dr. Alfred Sammer hat
einen bewegten Werdegang : als Jurist war er der erste und letzte
Rektoratsdirektor der Akademie der bildenden Künste in Wien, studierte
Kunstgeschichte und Theologie, wird 1991 zum Priester geweiht, zum
Militärvikar ernannt und schließlich zum Dozent an der päpstliche
Hochschule in Heiligenkreuz, wo er angehenden Priestern die enge
Verwandtschaft von Kunst und Religion nahe bringt. Er ist profunder
Kenner und Liebhaber der Kunst, speziell des Barocks, aber auch der
Moderne, was seine private Kunstsammlung eindrucksvoll bestätigt (zu
sehen im Dom- und Diözesanmuseum in Salzburg und im Turmmuseum der
Karlskirche in Wien). Mit Leidenschaft und ungeheurem Fachwissen bricht
Prof. Sammer eine Lanze für die Barockkunst und erklärt das Programm
und das Wollen, das hinter der scheinbar nur bunten und verspielten
Oberfläche liegt. Dass Barock nicht eine vergangene Epoche der
Kunstgeschichte ist beweisen für ihn alle expressionistischen und damit
sinnenfreudigen Maler der Gegenwart.
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Bildliche Darstellungen
"himmlischer Begegnungen" gibt es seit
der Antike und auch die Freskotechnik ist seit der Antike bekannt
und wurde auch im Mittelalter von Künstlern angewandt. Höchste
Ausformung und Blüte aber erreichten Himmelsdarstellung in den
großformatigen Deckenfresken des Barockzeitalters.
In Rom wurde schon im frühen 17.Jhdt vom neugegründeten
Jesuitenorden erkannt, wie wichtig es ist, die Gläubigen mit
allen Sinnen anzusprechen und mittels Illusionsmalerei und
Theaterinszenierungen die natürlichen Grenzen der Wahrnehmung
scheinbar zu sprengen. Dies geschah nicht um die Menschen zu
täuschen oder in die Irre zu führen, sondern als Versuch, die
Größe und Herrlichkeit Gottes und des Himmels mit menschlichen
Mitteln darzustellen und für unsere beschränkte
Wahrnehmungsfähigkeit erfahrbar zu machen.
Durch den Einsatz aller zur Verfügung stehender Farbenpracht,
kompliziertester Komposition und Einbeziehung der Architektur
sowie höchsten künstlerischen Einsatzes unter oft unmöglich
erscheinenden Bedingungen sollte die Größe und Macht des
Schöpfers dieser Welt gepriesen werden. Diese Sinnenfreudigkeit,
die den Menschen des Barockzeitalters später oft vorgehalten
wird, war in der kirchlichen Kunst nicht als Selbstzweck und
Lustdarstellung gedacht sondern als Verherrlichung des Ursprungs
allen Lebens, des Allmächtigen Gottes in der Dreifaltigkeit. |
Altenburg, Kuppelfresko, Paul
Troger |
In Österreich kam diese
Lebenshaltung erst mehr als 100 Jahre später zu ihrer vollen
Blüte. Bedingt durch die jahrhunderte dauernde Türkenbedrohung,
Pest und Religionsstreitigkeiten waren der Staat und auch die
Kirche ausgeblutet. Erst unter der Herrschaft Karl VI. und seiner
Tochter Maria Theresia waren die Verhältnisse wieder so sicher,
dass Klöster und Kirchen erneuert und Paläste gebaut wurden.
Dies geschah nun gegen Ende des Absolutismus in einer vorher nie
geahnten Pracht und einem Aufwand, der uns heute noch staunen
lässt. In relativ kurzer Zeit wurden strenge gotische Kirchen in
Mamorpaläste oder steinerne Wolkenräume umgestaltet, bunte
Glasfenster durch lichtdurchlässige Scheiben ersetzt und weißer
oder vergoldeter Stuck zum Aufbrechen starrer Strukturen und
Architekturelementen verwendet. Höhepunkt in der
Kirchenraumgestaltung (aber auch in den neu entstandenen
Bibliotheksräumen oder Prunkstiegenhäusern) war aber meist das
Deckenfresko mit der Verherrlichung Gottes und der Anbetung seiner
Heiligenschar. Wie Michelangelo an der Westwand der Sixtinischen
Kapelle begonnen hat, das Jüngste Gericht mit betont
körperhaften Darstellungen des Auferstandenen und der
Auferweckten mit echten Menschen zu bevölkern, so wurde nun die
Darstellung durch die Untersicht und Projektion auf eine gewölbte
Fläche noch drastisch überhöht. Die Übergänge von wirklicher
und gemalter Architektur verschwammen, die Figuren wurden als
vollplastische, reliefhafte oder gemalte Darstellungen in
phantastischen Himmelsräumen mit Wolkentürmen und dramatischen
Lichteffekten eingebettet, runde oder besser noch elliptische
Formen führten das Auge des staunenden Betrachters zum Zentrum
des Geschehens, der Darstellung oder vielmehr durch
kompositorische und farbliche Tricks angedeuteten Gegenwart des
unaussprechlichen Gottes. |
Melk, Marmorsaal, Paul Troger,
Triumph der Pallas Athene und Sieg über finstere Mächte |
Was vor allem den
Menschen der Aufklärung, aber auch den zur Askese des
Mittelalters zurückkehrenden Menschen des 19. Jahrhunderts als
überladen und grotesk vorkam, kann uns in der heutigen
pluralistischen Gesellschaft immer noch einen Eindruck des
Kunstwollens dieser Zeit vermitteln. Die Kraft und Unmittelbarkeit
dieser Fresken, die oft in erstaunlich kurzer Zeit entstanden
sind, der auf Grund der Technik fast unveränderte Zustand dieser
Malerei, erlaubt uns (speziell nach einer Reinigung und Freilegung
der frischen und farbig unveränderten Oberfläche), eine
Vorstellung von der Lebens- aber auch von der Glaubensfreude
dieser Zeit zu empfinden und animiert uns noch heute, Gott mit
allen Sinnen zu loben.
(Text: df, Fotos: js) |
Wien, Karlskirche, Kuppel mit
Fresko von Johann Michael Rottmayr |
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20. Juni
2008
Pfarrer Klaus Heine & Richard Posch
"Das Du Gottes"
ökumenischer Dialog über menschliche und
göttliche Begegnungen mit biblischen Beispielen
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Jedes Thema
der Veranstaltungen von "Kunst im Karner" stellt auch
eine Herausforderung für das theologische Nachdenken dar. So
begrüßte Klaus Heine die zahlreichen Besucher. "Himmlische
(?) Begegnungen" macht da keine Ausnahme. Die eindrückliche
Figurengruppe der Erzengel Michael, Gabriel und Raphael der
Künstlerin Judith Wagner beschäftigt uns schon seit dem 7.Juni.
Das Fragezeichen hinter "himmlische" soll andeuten, dass
es keineswegs selbstverständlich ist, in, mit und durch sinnlich
Erfahrbares einen Zugang zur Transzendenz zu erhalten.
Richard Posch und ich möchten, eher in ökumenischer Eintracht
als im Streitgespräch, Ihnen Aspekte der Offenbarung in
christlicher Tradition anhand einiger Bibeltexte vorstellen. Die
Auswahl war nicht ganz einfach, weil die Heilige Schrift voll von
Gottesbegegnungen ist. |
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Pfarrer Klaus Heine und
Richard Posch wählten Bibelstellen von "himmlischen
Begegnungen" aus und führten so die Besucher im Karner von
alttestamentlichen Gottesbegegnungen hin zu Begegnungen mit Jesu
und weiter zu den Sakramenten, den "himmlischen
Begegnungen", die wir, heute empfangen können.
Es war der theologische und spirituelle Höhepunkt der laufenden
Veranstaltung von Kunst im Karner im Juni 2008 und gipfelte
in der Auslegung der "Fleischwerdung des Wortes".
"Gottesbegegnungen im Sakrament soll uns Menschen erneuern
und reinwaschen."
Allen von Klaus Heine und Richard Posch ausgewählten
Gottesbegegnungen ist gemeinsam, dass diese "himmlische
Begegnungen" die Menschen verändern und den
"Begegneten" einen (neuen) Auftrag geben.
In der anschließenden Diskussion spannte
sich der Bogen von Gottesbegegnungen über Begegnungen, die
zwischen Menschen stattfinden, dem "allgemeinen
Priestertum", das Luther während der Reformation als
"Kirche" verstand und unterschiedlichen Anschauungen von
Maria.
Oft merkt man in solch ökumenischen Diskussionen, dass die
Meinungen dort viel weniger differieren, als in den einzelnen
Kirchen selbst. (Text & Fotos: gm) |
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21. Juni
2008
Lesung Franz Krejs, Gedichte zum Thema
"Begegnungen"
GEDICHTE
ZUM THEMA "BEGEGNUNGEN"
von Franz Krejs:
Lausche
-
In meinem Herzen -
Durch die fremden Vaterländer
Dr: Franz Krejs studierte Angewandte
Physik an der TU Wien und promovierte in theoretischer Physik an der
University of Pennsylvania, Philadelphia. Nach einigen Jahren
Grundlagenforschung an verschiedenen amerikanischen Universitäten
wechselte er in die Wirtschaft (Wharton School of Business) und dann ins
Venture-Kapital. Er war einer der ersten Mitarbeiter der TVM Capital in
München und gründete 1985 Horizonte Venture Mangement inWien.
Horizonte wurde in der Folge eine mitteleuropäische
Venture-Kapitalgesellschaft mit Büros in Wien, Ljubljana, Zagreb und
Sarajewo.
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Mit einer kleinen aber
feinen Auswahl seiner Gedichte entführte uns Franz Krejs
kurzfristig in eine, nämlich seine Welt, die in sehr poetischen
Bildern Stimmungen beschreibt und auf Begegnungen in der
Vergangenheit aber immer noch aktuellem Bezug hinweist. Mit dem
letzten Satz seines Gedichtes LAUSCHE, - Lausche, verweile und sei
- entlässt uns Kreis in den ruhigen Mittsommernachts-Abend und
fast alle Besucher nehmen das Angebot des Nachgehens dieses
Gedichts im Labyrinth war. |
Lausche
-
Fern aus der Tiefe der Steppe hebt sich der Wind,
weht auf dich zu.
Lausche, was er dir zuträgt -
das endlose Gesirre zahlloser Insekten,
den letzten Hauch vergehender Münder,
das Flüstern der Liebenden,
das Schluchzen gebrochener Herzen.
Ahnung bringt er
längst vergangener Leben
wenn er über die zerbrochenen Steine
versunkener Städte,
über die Gräber der ruhenden Toten weht.
Durch die Gräser
darübergebreiteter Steppen,
durch das Gestein hochaufragender Türme
steigt es hoch -
Bangen und Hoffen,
Glanz und Elend
verwehter Leben -
und zittert im Wind.
Hebe das Haupt
und lausche
über den Wind hinaus
in das atemlose Schweigen
des unendlichen Raums.
Lausche tief hinein
bis die Stille aus ihrer Tiefe
zu singen beginnt
das ewige Lied vom Sein und Vergehn.
Lausche,
verweile und sei.
(FRANZ KREJS, Warschau, 15. Mai 2006) |
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Elisabeth
Müller und Bärbl Metz haben die Lesung am 21. Juni zum Anlass
genommen, die vielfältigen Möglichkeiten unseres neuen Labyrinths
am Kirchenplatz aufzuzeigen. Das mit Blumen und Teelichtern
festlich herausgeputzte Labyrinth ließ uns mit den einzelnen
Strophen des Gedichts, verteilt auf den fast 200 m langen Weg bis
zum Zentrum, dem Inhalt der Zeilen nochmals "nachgehen". |
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Selbstgebackenes in
Labyrinthform und Getränke sowie der angenehm stille Abend und
der herrliche Ausblick auf die Stadt mit ihren Lichtern hielten
die Gäste noch lange gefangen und luden auch Spaziergänger zum
Verweilen ein.
(Text: df, Fotos: js) |
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22.
Juni 2008
Finissage
Thomas
Herwig Schuler
"Kann uns Musik andere Welten
eröffnen?"
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Gibt
es einen "offenen Himmel" in dieser, unserer Sphäre des
Seins?
Gibt es eine Verbindung zwischen den Welten, welcher der Mensch
auch mit seinen Sinneswerkzeugen teilhaftig ist?
Und kann ein künstlerisches Wirken diese Verbindlichkeit berühren,
ja sie sogar anrufen und aufrufen?
Sind also "Himmlische Begegnungen" möglich, auch
zwischen Menschen? All diesen Fragen soll in diesem Rahmen
nachgegangen werden. Der Komponist wird anhand von sinnlichen
Eindrücken in Form von Musik und anhand von theoretischen Überlegungen
über unsere sinnliche Innenwelt (Perzeption) ein Szenario
entfalten, das uns Menschen als schöpferische Wesen wieder ermächtigen
könnte, an diese "Welten-Brücke" des Geistes zu
glauben und sie wieder neu zu beschreiten. Der Glaube dazu ist bei
ihm jedenfalls mit von der Partie, bei Ihnen auch?
Mehr über Thomas
Herwig Schuler hier... |
Den
Abschluß der Veranstaltungsreihe im Karner bildete heuer eine
musikalische Darbietung "der etwas anderen Art": Der
Wiener Komponist Thomas
Herwig Schuler kam mit einer neuen Komposition im Gepäck
nach Mödling, begleitet von Gattin und Tochter sowie einer
Freundin der Familie. Diese sehr familiäre Konstellation brachte
den Zuhörern die Möglichkeit, sehr hautnah einem Komponisten auf
die Finger zu schauen und das Entstehen einer Komposition
sozusagen taktweise erklärt zu bekommen.
Beginn und Schlusspunkt setzte die Uraufführung
der Vertonung eines Gedichtes von Ulrich Schaffer für Solostimme
und Harfe, dargeboten von Danja Lukan und Julia Schuler. Die erste
Strophe umreißt textmäßig schon den Inhalt des Titels dieser
Veranstaltung, nämlich die Frage, ob uns Musik andere Dimensionen
öffnen kann. Da Gott die Liebe ist, ist Liebe die Voraussetzung,
mit ihm in Verbindung zu treten und dann ist quasi "alles
möglich".
Nach dem Einleitungsstück erklärte der Komponist die
Grundbausteine für ein Musikerlebnis, nämlich den Ton und den
Tonsatz.
Es folgte ein kurzes Stück für Harfe solo
(Julia Schuler), dessen Abfolge und Inhalt ebenfalls erklärt
wurden. Der Ton mit seiner Obertonreihe wurde kurz vorgestellt und
durch Skizzen dargestellt, wie aus dieser Auswahl ein
beschränkter Hörraum entsteht, der wiederum mit anderen Klängen
verbunden werden kann.
In der längeren Komposition für Violine und
Harfe wurde diese Kompositionstechnik deutlich und durch
Hörbeispiele der Einzelstimmen die Verknüpfung unterschiedlicher
Klänge erlebbar. Die Flaggiolett-Töne in der Violine kamen in
der besonderen Akustik des Karners besonders gut zur Geltung und
die beiden jungen Künstlerinnen (beide Preisträgerinnen des
Wettbewerbes "Prima la musica") ernteten verdienten
Applaus.
Als Abschluss folgte die Uraufführung der 2.
Strophe des Gedichtes von Ulrich Schaffer, wieder gesungen von der
wunderbar behutsamen und weichen Stimme Danja Lukan, einer
international engagierten Konzert- und Opernsopranistin und
vielfacher Widmungsträgerin zeitgenössischer Kompositionen.
Wenn es auch für manchen Zuhörer ein bisschen
viel Theorie war, konnte man doch einen Einblick bekommen in das
vielschichtige Schaffen eines Komponisten und wurde durch die sehr
tonal und "schön" klingenden Musikstücke mehr als
belohnt. Alle Musiker wurden mit reichlich Applaus bedankt und bei
der anschließenden Agape gab es Gelegenheit zu persönlichem
Kontakt mit den Protagonisten des Konzerts.
(Text: df, Fotos: js) |
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Übersichtsseite
- Die Idee - Das
aktuelle Programm - Vernissage&Eröffnung
Biographie
Judith Wagner - Biographie Thomas
Herwig Schuler - Biographie
Franz Krejs -
Texte "Das Du Gottes" - göttliche Begegnungen mit Klaus Heine &
Richard Posch
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