Valentin Omans Werk , vor allem die
Bilder aus der letzten Zeit, sind sichtbar von einem "Noch-Nicht-Wissen",
aber von einem aus den Bildern herauslesbaren und in Valentin Oman
selbst begründeten, spürbaren Hoffen auf weitere, uns noch unbekannte
Seinsmöglichkeiten, die über unsere uns begrenzende physische Existenz
hinausreichen, durchwoben, ja davon geradezu stigmatisiert. Sie berühren
uns und diese vielleicht vorhandene Seinsweise, ja sie verweisen bereits
in ihrer Transparenz auf eine andere, zukünftige Welt, durch das
Erscheinung von Gestalten eben wie aus dieser und der in sich getragenen
und von jener Jenseitigkeit und Mehrdimensionalität seines und jedes
Menschseins, an die Oman vielleicht glaubt und auf die er hofft, die er
als Möglichkeit und als zu unserer Seinsbestimmung zugehörig offen läßt.
Und das muß man in dieser Offenheit und gleichzeitigen Ungewißheit so
lassen, wie Oman es in jedem einzelnen Bild und in der Gesamtheit seiner
Bilder- und Gedankenwelt mitteilt wird und ausdrückt.
Für die Gestaltung der großen Wandflächen in
Tanzenberg entwickelte Oman 1986 eine neuartige Technik der
Wandmalerei, da ihm die „frische Malerei“ nicht passend für einen
„alten Raum“ erschien: die in Seccomanier aufgetragene Farbe wurde mit einem
feinen Gewebe überklebt und nach der Trocknung von der Wand
abgezogen. Zurück blieben Farbreste an Wand und Gewebe, beide
Bildträger wurden weiter bearbeitet, wieder vereint, wieder
abgezogen und so entwickelte sich ein vielschichtiges Bild mit
sich überlagernden Malschichten, die auch Zufallsprodukte
enthielten. Der Gesamteindruck war der einer gealterten
Wandmalerei, ein Produkt des Zerfalls, des Spurenhinterlassens
und der Auflösung. Genau das will Oman mit seinen
Menschen-Bildern erreichen, um die Vergänglichkeit alles
Irdischen zu unterstreichen, aber auch den Blick auf etwas
Kommendes zu lenken. Ab diesem Zeitpunkt konzentrierte sich Oman
auf die Darstellung menschlicher Gestalten, ein Großteil seines
Oeuvres ist praktisch ein durchgehender Zyklus von „Ecce
homo“-Bildern in unterschiedlichen Techniken, jedoch immer
gleichen Formaten: 40 x 200 cm. Aneinandergereiht wie im Karner
oder auch in Tanzenberg ergibt dies je nach Anzahl eine
Kreuzwegmeditation oder eine Prozession oder einfach ein „Bild vom
Menschen“. |
Genius Loci, 50 x 50 cm, 2007:

Landschaft Krajina, 60 x 60 cm, 2007:

Terra Rossa, 40 x 40 cm, 2008:

Ecce Homo, 200 x 40 cm, 2010

Valentin Oman © /www.galerie-sikoronja.at |