Noch aus der ersten Kirchenausstattung vor der Türkenbelagerung 1529 stammt das steinerne Sakramentshäuschen in sogenannter "Astwerk-Gotik". Der Fuß erinnert an einen gedrehten Baumstamm, der Kubus darüber ist wie von Ästen oder Wurzeln umsponnen, er wird nach oben durch ein gotisches Gewölbe abgeschlossen. Ähnlich vegetabile Formensprache findet sich in der etwa zeitgleichen Malerei der "Donauschule", deren Vertreter durch stark bewegte Vegetation Stimmungen und Gefühle ausdrückten. Früher wurden die konsekrierten Hostien in Wandnischen aufbewahrt, die mit der Zeit immer üppiger mit Malerei und ab der Hochgotik mit plastischen Ornamenten verziert wurden. Einen vorläufigen Höhepunkt dieser Entwicklung stellen die freistehenden Steinbauten der spätgotischen Sakramentshäuschen dar, die oft meterhohe Aufbauten hatten. In der Barockzeit wurden die Hostien meist am zentralen Tabernakel des Hochaltares oder eines besonderen Seitenaltares, des sogenannten "Speisaltares", aufbewahrt. |
In Mödling wurde ein Abendmahlsaltar (nicht der heutige, sondern der Votivaltar mit anderem Altarbild) als Speisaltar in den Pfarrinventaren erwähnt. Im 18. Jahrhundert hat der Johannes Nepomuk Altar im nördlichen Querschiff diese Funktion übernommen, der auch bis 1935 ein eigenes Speisgitter hatte. Von dort wanderte das Altarsakrament 1935 zum vergoldeten Tabernakel am Hochaltar und wird seit 1964 wieder im spätgotischen Sakramentshäuschen aufbewahrt. Damals wurde auch ein provisorischer Volksaltar errichtet. |
Gotisches Gewölbe im Sakramentshäuschen |
Kunstvoll verziertes Gitter des Sakarmentshäuschens |
Der Baldachin (Der brennende Dornbusch) wurde 1985 von Prof. Wilfan geschaffen. Eine Verbindung von alter und moderner Kunst.
Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. |
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