Der Altar wurde von der königlichen böhmischen Hofkanzlei in Wien und den Grafen Kolschinsky und Kinsky gestiftet, wie ein Chronogramm mitteilt:
HoCALtare
strVXIt Regla CanCeLLarIa
AVLICo BoheMICa Der zweite Teil des Chronogramms (ab DIVo) ergibt die Zahl 1725 (MDCCVVVVIIIII). In diesem Jahr wurde das Altarblatt (vermutlich) vom Prager Meister Peter Brandl angefertigt. Es zeigt den Prager Generalvikar Johannes Nepomuk wie er sich um die Armen kümmert. Der erste Teil des Chronogramms ergibt 1724 (MCCCCCLLLLXVVIIII), möglicherweise der Beginn der Arbeit an dem Altar. Dieser Altar diente bis ca. 1935 als Sakramentsaltar, hier wurde das Allerheiligste aufbewahrt. Es war auch ein Kommuniongitter vorhanden. Hoch über dem Altar befindet sich noch heute eine Ampel für das Ewige Licht. Beim Altar befinden sich Statuen von 1720, welche die Märtyrer Wenzel und Adalbert, den ersten Bischof von Prag, darstellen. Zwei kleinere Figuren (entstanden 1695 bis 1710) stellen die Pestheiligen Sebastian und Rochus (mit Hund) dar, sie stammen vom ehemaligen Pestaltar.
Oberhalb des Altarbildes befindet sich die Inschrift
VNVM Diese Inschrift weist darauf hin, dass sich (bis 1969) sieben Altäre in der Kirche befunden haben. Davon sind fünf noch vorhanden: Hochaltar, Annenaltar, Votivaltar, Abendmahlsaltar und Nepomukaltar. Von den ehemaligen Pfeileraltären sind die Altarbilder erhalten, sie befinden sich im Bereich der Wochentagskapelle. Bereits 1664 wurde von Papst Alexander VII. eine Ablassgenehmigung erteilt. Sie stellte den Besuch der sieben Altäre der Othmarkirche dem Besuch der sieben Altäre im Petersdom in Rom gleich! Durch entsprechende Gebete konnte ein vollständiger Ablass erlangt werden.
Ausführliche Informationen dazu in der Kulturzeitschrift medilihha: |
Auf dem Altarbild ist links als Bild im Bild eine Brücke dargestellt, auf der sich einige Personen befinden. Einer Dame wird ein Sonnenschirm gehalten. Möglicherweise beobachtet diese Gesellschaft die Hinrichtung von Johannes Nepomuk, er wurde am 20. März 1393 in die Moldau geworfen und ertränkt. |
Die Statue des Drachentöters Erzengel Michael stammt aus der Zeit 1720 bis 1740. Ursprünglich befand sie sich bei einem ehemaligen Pfeileraltar der Othmarkirche. Ab 1975 stand sie auf einem Podest im Altarraum der Kirche St. Michael. Nach Profanierung der Kirche wurde die Statue am 29. September 2024 hierher übertragen. Die Inschrift am Sockel lautet: Gemeinde St. Michael Weißes-Kreuz-Gasse 66 26.4.1975 bis 23.6.2024 |
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