Der Kapellenraum | Die alte Sakristei | Bilder Der Kapellenraum
Unterhalb der spätgotischen Othmarkirche befindet sich die Unterkirche. Sie geht zurück auf die Vorgängerkirche der heutigen Othmarkirche. Die Spitzbogenfenster des Kapellenraumes stammen noch aus dieser Zeit. Der Vorraum besitzt ein Sternrippengewölbe aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Kapellenraum der Unterkirche zeigt in Form eines Fünfachtelschlusses die Größe des ehemaligen Chores der frühgotischen Kirche. Im Norden lehnt er sich an einen Felsen, darum befindet sich dort kein Fenster. Die Mauern der heutigen Unterkirche waren Außenmauern der frühgotischen Kirche und weisen entsprechende Verwitterungsspuren auf. Das Gewölbe wurde 1529 durchschlagen und beim Wiederaufbau erneuert. Oberhalb der Kapelleneingangstür befindet sich ein Portalaufsatz mit Kielbogen und zwei mit Krabben und Kreuzrosen besetzten Fialen. Links und rechts ist ein frühgotisches Sockelgesims sichtbar. Die Kirchenbänke in der Unterkirche stammen aus der Zeit 1900 bis 1910, sie befanden sich ursprünglich im Karner. Während des zweiten Weltkriegs fanden die täglichen Wochentagsgottesdienste zwischen Weihnachten und Palmsonntag in der heutigen Sakristei statt, da die Othmarkirche ja nicht beheizbar war. Nach 1950 wurden diese Gottesdienste in die Unterkirche verlegt, der Altar wurde vorgerückt, ein Tabernakel angeschafft und Heizkörper installiert. Da die Stufen im Abgang aber zu hoch und auch das Geländer sehr ungünstig zu handhaben war, ist man davon wieder abgekommen. Im Jahr 2004 wurde der Kapellenraum neu ausgemalt, anlässlich der Veranstaltungsreihe Kunst im Karner An der eisenbeschlagenen äußeren Eingangstür zur Unterkirche befinden sich Spuren zahlreicher Hackenhiebe, die auf die Türkenzeit 1529 und 1683 zurückgehen. | ||
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Bilder der Unterkirche... |
Beim Abgang zur Unterkirche befindet sich linker Hand ein Raum, der als Sakristei diente, bis 1694 an der Nordseite der Kirche die neue Sakristei angebaut wurde. Der Raum besitzt ein schlichtes Kreuzrippengewölbe aus dem 14./15. Jht. mit Rippenprofil und rundem Schlussstein mit Blattornamenten. Es gab einen Aufgang zur frühgotischen und dann auch zur spätgotischen Oberkirche, der zugemauert wurde. An der vordersten Säule rechts im Altarraum der Othmarkirche ist noch die Befestigung der ehemaligen Sakristeiglocke zu sehen. Der Aufgang befand sich vor (westlich) dieser Säule. An der rechten (südlichen) Stufe zum Altarraum sind im Boden zwei alte Steine sichtbar, die den Aufgang begrenzt haben. Die alte Sakristei war von 1938-1945 ein Luftschutzraum. Den Notausstieg kann man heute noch erkennen, und zwar zwei Stufen an der Außenmauer beim nordöstlichen Fenster (in der Nähe des Eingangs zum Sakristeikeller). Im letzten Raum waren Notbetten aufgestellt. Nach dem Krieg wurde von den Ministranten aus dem Holz der Betten Spielzeug für Kinder gebastelt. Einer dieser Ministranten war Herr Ferdinand Krausgruber. Im letzten Raum befand ich auch ein Brunnen, unter dem Raum eine Zisterne. Text nach F. Krausgruber und G. Schüller (2002) |
Befestigung der ehemaligen Sakristeiglocke Notausstieg |
aktualisiert am 17-Mar-2022 |