Die Weihe der Restitutaglocke


Weihe der Glocke
Die Glocke wird mit Weihwasser besprengt

Am 16. November 2003, dem Fest des hl. Othmar, wurde die Restitutaglocke durch den Altbischof von Passau, Franz Xaver Eder, geweiht. Der Bischof leitete das Othmarhochamt in Konzelebration mit Pfarrer Richard Posch und Altpfarrer Prälat Wilhelm Müller. Kaplan Peter Schipka fungierte als Zeremoniär.

Viele Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Pfarrgemeinde haben durch intensive Vorbereitung und durch Mitgestaltung zum Gelingen der Feier beigetragen. Zahlreiche Vertreter des Gemeinderats von Mödling wohnten dieser Festmesse und Glockenweihe bei, die den Abschluss der 1100 Jahr Feiern der Stadt Mödling bildete. 

Nach der Begrüßung durch den Pfarrer und der Eröffnung der Feier durch den Bischof folgten die Kyrierufe:

Herr, du bringst Liebe in unsere Welt und du willst, das auch wir Sauerteig sind in der Welt.
Herr, erbarme dich unser.

Herr, du traust uns zu, Salz in unserer Gesellschaft zu sein.
Christus, erbarme dich unser.

Herr, du bist das Licht der Welt und du willst, dass auch wir unsere Lichter auf den Leuchter stellen.
Herr, erbarme dich unser.

Zum Wortgottesdienst wurden folgende Lesungen gelesen:

1. Lesung    Vita des hl. Othmar
2. Lesung  1 Petr 4, 7b-11  Vor allem haltet fest an der Liebe zueinander; denn die Liebe deckt viele Sünden zu.
Evangelium  Mt 5, 13-16  Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt.

Salbung der Glocke
Die Glocke wird mit Chrisam gesalbt

In seiner Predigt wies der Bischof auf den Zusammenhang zwischen Passau und Mödling hin: im Jahr 903, also vor 1100 Jahren, wurde medilihha in einer Urkunde des Bischofs von Passau erstmals urkundlich erwähnt. Der Bischof sprach auch über das vorbildliche Leben von Sr. Restituta und über die Glocke als Ruferin zum Gebet.

Nach der Predigt folgte die Glockenweihe. Die festlich geschmückte Glocke wurde mit Weihwasser besprengt, mit Weihrauch beräuchert und mit Chrisam gesalbt.

Anschließend sprachen der Bürgermeister von Mödling Hans Stefan Hintner, Altpfarrer Müller, die stellv. Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Ingrid Klein und die Vizepostolarin der Hartmannschwestern Sr. Edith Beinhauer je eine Bitte aus, die Gemeinde antwortete mit einem gesungenen Vers:

Möge das Geläute dieser Glocke immer Friede und Sicherheit bedeuten.
Verleih' uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unsern Zeiten.

Möge das Geläute dieser Glocke Gerechtigkeit und Solidarität künden.
Wohl dem Menschen, der Gottes Wege geht.

Möge das Geläute dieser Glocke uns erinnern, dass wir miteinander Kirche sind.
Die Freude an Gott, Halleluja, ist unsere Kraft. Halleluja.

Möge das Geläute dieser Glocke viele zu Gebet und Gottesdienst einladen.
Mein Leben lobsinge Gott dem Herrn, lobe den Herrn alle Zeit. Halleluja.

Anschließend brachte die Gemeinde ihre Fürbitten vor Gott:

Großer und ewiger Gott!
Seit 1100 Jahren rufen an diesem Ort Christen zu dir.
Heute sind wir es, die dich bitten:

Beschütze auf die Fürsprache des hl. Othmar unsere Stadt und schenke ihr eine gedeihliche und friedliche Entwicklung.

Das Vorbild der seligen Restituta mache die Schwachen stark, die Verzagten tapfer, die Ängstlichen großmütig, und alle, die deinen Namen tragen, zu lebendigen Gliedern am Leib Christi.

Segne den Papst, die Bischöfe, Priester und Diakone, damit durch ihren Dienst jene Berufungen wachsen können, die Kirche und Gesellschaft brauchen.

Hilf uns, mit unserem neuen Pfarrer in Hoffnung und Vertrauen Kirche für die Menschen zu sein.

Durch gute, aber auch schwere Zeiten hast du die Menschen dieser Stadt gehen lassen.
Nie ist in den 1100 Jahren das Lied des Glaubens verstummt.
Mit deiner Hilfe wird es weiterklingen, bis die Fülle deiner Herrlichkeit anbricht in Christus unserem Herrn. Amen.

Siehe wir kommen, kommen mit jauchzen, unsere Gaben zu bringen.
Mit diesem Ruf wurde die Gabenprozession eröffnet. Gemeindemitglieder brachten die Gaben zum Altar.

Eine kleine Glocke
Als Beitrag zur Bezahlung der Restitutaglocke wurden viele kleine Glocken verkauft. Eine dieser kleinen Glocken erinnert an die vielen Menschen, die durch ihre Spende den Guss der neuen Glocke ermöglicht haben.

Ein Mödlingbildband
Vor 1100 Jahren wurde der Name der Stadt Mödling erstmals in einer Urkunde erwähnt. Aus diesem Anlass wurde die Restitutaglocke gegossen. Ein Bildband über unsere Stadt enthält einige Details aus diesen 1100 Jahren.

Ein Restitutabuch
Die selige Schwester Restituta Kafka hat bis zu ihrer Verhaftung im Mödlinger Krankenhaus gearbeitet. Die nach ihr benannte Glocke erinnert an die Bereitschaft dieser Märtyrerin, für ihren Glauben an Christus zu sterben. Ihr Leben wird in diesem Buch beschrieben.

Eine Kerze mit Mödlinger Wappen
Das Licht dieser einen Kerze kann die größte Dunkelheit beseitigen. Ebenso möge der Klang der Restitutaglocke durch den Lärm hindurch an Gott erinnern und zum Gebet rufen.

Schließlich wurden Brot und Wein zum Altar gebracht.


Glockenbausteine
Kleine Glöckchen als Glockenbausteine

Nach dem Festgottesdienst gab es auf dem Kirchenplatz Kekse in Glockenform und Punsch (für Kinder und für Erwachsene). Viele Gemeindemitglieder nützten diese Gelegenheit zum Gespräch.

Kleine Glöckchen konnten als "Glockenbausteine" gekauft werden.

Franz Xaver Eder, Altbischof von Passau

Franz Xaver Eder, Altbischof von Passau, begeisterte die Gemeinde durch seine Freundlichkeit und durch die würdige Gestaltung des Gottesdienstes.

Wir sind dankbar, dass er dieses Fest mit uns gefeiert hat.



aktualisiert am 10-Apr-2022
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