Peter Geschichten

gesammelt für den Abschied aus Mödling St. Othmar 
"Erlebtes mit unserem Kaplan Peter Schipka"

 

Peter mit Weltjugendkreuz und Jugendlichen in St. OthmarPeter !
Ich habe dich kennen gelernt, als einen, für den sein Gegenüber ganz wichtig ist. Nicht die fünfzig anderen, die auch noch da sind, nein ich, der ich dir gerade gegenüber stehe. Du siehst mich an, hörst mir zu und verstehst mich. Das ist eine ganz große Gabe. Man fühlt sich ernstgenommen, geschätzt und beachtet. Das tut gut. Danke dir Peter!
Noch eine Sache fällt mir ein: dein Humor. Wir haben sehr viel miteinander gelacht. Es war eine echte Freude, tiefsinnig und fein. Ich muss jetzt noch schmunzeln beim Gedanken an manche deiner Erzählungen.
Bei einer der ersten Begegnungen sehe ich dich noch vorne in der Kirche stehen und die Volkschulkinder 1. Klasse, 1. Schultag, segnen. Meine Tochter war auch dabei. Obwohl du noch ein ‚Priesterbaby’ warst, 9 Wochen frischgeweiht, warst du schon ein Priester durch und durch.
Danke auch für die schönen Gottesdienste - deine Passion. Sie waren dir „nur das halbe ‚Vergnügen’, wenn sie unter einer Stunde dauerten“ und du hast uns ungeniert ins ‚Geheimnis feiern’ mit hinein genommen. Die Kirche bebte innerlich, wenn die Heilige Messe voll mit Kindern und deren Eltern war. Du konntest die Kinder faszinieren, hast ihre Aufmerksamkeit auf das Wesentliche gelenkt. Christus ist hörbar, erlebbar geworden. Auch meine Kinder sagen Danke!
Für vieles mehr kann ich dir danken, aber diese drei Dinge waren mir besonders wichtig! Ich hoffe unsere Wege kreuzen sich wieder! Gott segne Dich!

 

Sakristei 18:15 
vor der Vorabendmesse. Der Organist ist noch nicht da. Naja, es ist ja noch Zeit.
18:20, der Organist ist noch immer nicht da, Peter ist schon ein bisschen besorgt.
18:25, noch immer kein Organist da. Peter ist sichtlich aufgeregt, er bittet, ob jemand einen Ersatzorganisten anrufen könnte.
Dann sagt er, ganz im Vertrauen: "Wenn kein Organist da ist, fürchte ich, dass die Messe zu kurz wird."
18:26, der Organist kommt, alles in Ordnung.

Peter bei der Kirchenführung anlässlich der Kommunionvorbereitung im  November 2003 in der Sakristei von St. Othmar

Malediven
Es begab sich am Samstagabend vor einem ersten Adventsonntag bei einer Familienrunde:
Das Thema lautete: „Schwierigkeiten der Gestaltung des Heiligen Abends in einer Großfamilie“ und zwar als Rollenspiel.
Also trafen sich zur Vorbesprechung ein Elternpaar mit zwei aufmüpfigen Kindern in pubertärem Alter, eine Großmutter, eine gute Nachbarin, ein Sohn aus erster Ehe und dessen nicht sehr angesehene Freundin. Außerdem erschien zu diesem Anlass ein entfernt verwandtes Ehepaar, das - weil sehr wohlhabend - die Feiertage bisher immer auf den Malediven verbracht hatte, jetzt aber in fortgeschrittenem Alter den sehnlichsten Wunsch äußerte, ab nun Weihnachten „in einer richtigen Familie“ feiern zu wollen. Dieses Ehepaar wurde von Pfarrer Posch und Kaplan Schipka gespielt.
Jeder hatte die Aufgabe, die von der Regie vorgezeichnete Rolle zu verkörpern. Natürlich kamen – wie beabsichtigt – viele Beziehungsschwierigkeiten in verschiedensten Auseinandersetzungen zutage.
Nachdem sich alle Akteure dermaßen in ihre Rollen hineingesteigert hatten und gar nicht mehr aufhören wollten, sagte schließlich Peter als der ältere Ehemann zu seiner Frau (= Richard Posch) entgegen den Regieanweisungen als Schlussbemerkung: „Also die sind alle dermaßen unmöglich, dass ich glaube, wir werden Weihnachten lieber wieder auf den Malediven verbringen !“
(die uns allen so vertraut – markante Art des Lachens lässt sich schriftlich leider nicht wiedergeben !!!)

Peter lacht herzlich (und laut, wie immer) am Unterberg während der Pfarrwallfahrt 2004 nach Mariazell

Peters Lachen
Einmal sprach mich jemand in der Kanzlei an: "...wir wollen für die Taufe (oder war's eine Trauung?) den Priester, der so lustig lacht".

Grillabend Ministranten GL's
Wir (=die schon Anwesenden) haben bei jeden Läuten der  Türglocke (wir sind hinter dem Haus gesessen und der Eingang ist vorne, also man sieht nicht hin) geraten, wer das jetzt ist. 
Bei allen mussten wir warten bis sie um die Hausecke kamen, bei Peter nicht. Warum wohl?

Peter beim Ökumenischen Festgottesdienst anlässlich "1100 Jahre Mödling" im September 2003

Gerüchte und Tatsachen
Seit Peters Wirken als Kaplan in Mödling St. Othmar hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Pfarrer Heine von der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. in Mödling versucht, Peter zu einer Rekonvertierung zu überreden. Na ja, wahrscheinlich gibt es bei den Evangelischen auch Mangel an guten Vikaren und Pfarrern. Dieses Gerücht ist quasi die umgekehrte Fortsetzung dessen, dass man Altpfarrer Willi Müller ja nachsagte, er hätte mehrmals Pfarrer Heine überreden wollen, sein Kaplan zu werden. Tatsache ist jedoch, dass viele von Peter das Verständnis und die guten Ratschläge bei Ehepaaren und Familien mit gemischten Konfessionen erlebt haben. Da spürt man, dass er eben weiß wovon er spricht. Dies ohne vom katholischen Standpunkt abzuweichen und ohne einen autoritär-katholischen Standpunkt einzunehmen, wie man es in letzter Zeit leider oft aus Rom hört.

Peter im Info-Zelt des Jugendevents während des Mitteleuropäischen Katholikentags  am 21. Mai 2004

Wallfahrt der Völker 
Bereits am Freitag kommt Peter mit 2 Burschen seiner ehemaligen Firmgruppe nach Mariazell zum Mitteleuropäischen Katholikentag, um beim umfangreichen Jugendprogramm am Tag vor der Wallfahrt der Völker teilzunehmen. Im Informationszelt des Jugendevents, wo die 6000 ankommenden Jugendlichen von einer Hundertschaft an freiwilligen Helfern empfangen und in die Zelte dirigiert werden, treffe ich auf Peter. Dort trinkt er einmal gemütlich Kaffee, sieht sich im großen Zelt, das eigentlich gestopft voller Leute ist, um, und meint: "Viele Wallfahrer können noch nicht da sein, ich kenn ja fast alle!"

Abschiedsgedicht
Unser Kaplan Peter Schipka möchte uns verlassen
er will gehen andere Straßen

er will studieren in Regensburg Moraltheologie
da gibt´s keinen Einwand - er ist ja ein Genie

Wissbegierig und vieles hinterfragend
alles durchdacht sonst ist´s nicht tragend

wir freuen uns alle wenn er wiederkomm´
weise, erfahren - vielleicht auf einem Platz im Dom?

Peter mit Kardinal Schönborn und Gregor Jansen (Pfarrer der Jugendkirche in Wien) anlässlich des Ministranten-Gruppenleiter Treffens mit dem Herrn Kardinal

Aus dem Pfarrhaus
erreichte uns die Nachricht, dass Manda (Haushälterin + Köchin = "Gute Fee") den Herrn Kaplan "liebt", weil er in (vielen) manchen Dingen Altpfarrer Müller ähnlich ist.
(ehrlich gemeint - nicht zynisch)

Böswillige Umdeutung
des Kürzels O.A.M.D.G. durch den Mesner von St. Othmar in O.A.M.G.
(copyright by W.M.)

Aus Herz-Jesu
So scharf ich auch nachdenke, ich kann leider nicht mit einer Geschichte dienen. Ich habe mich einige wenige Male mit Peter getroffen, wir haben uns
ausgetauscht, erzählt und beraten. Peter war mir oft am Anfang meiner Pfarrarbeit hier in der Herz-Jesu Pfarre ein guter Berater. Er hat mir immer interessiert zugehört und gute Hinweise gegeben. Dafür bin ich sehr dankbar.

Jazzfrühschoppen am Kobenzl, Sonntag, 4. Juli 2004 
Es spielt die Big Band der  Musik- schule. Peter schaut auch vorbei. "Am liebsten würd' ich da gleich mitspielen!" Wenig später sitzt  Peter hinter dem Keyboard: Misty. Er hat mitgespielt, als hätte er schon unzählige Male mit dem Ensemble geprobt. Mir hat das  sehr imponiert. Der traut sich was der Peter! Schade, dass er nur so kurz bei uns war.
 

Moraltheologie
Es ist einige Male vorgekommen, dass Peter nach der Messe in der Sakristei die Frage stellte: "War die Predigt zu moralisch?" 
oder: "Habe ich heute zu sehr moralisiert?"  Und jetzt studiert er Moraltheologie!!!

Peter bei der Jungscharaufnahme im September 2002 in St. Othmar

Nach Regensburg
Darauf angesprochen, ob er nach Regensburg eines Tages als Bischof zurückkehren würde, antwortete Peter: ' ... na vorher komm ich schon noch einmal ...'

Peter bei der Tauferneuerung der Kommunionvorbereitung im Jänner 2004 in St. Othmar

Allererste Werktagsmesse
im September 2002 um 8Uhr in der Spitalskirche. Die Frauen begrüßen den neuen Kaplan Dr. Peter Schipka in der Sakristei. Wie zu Kaplan Marian Garwol's Zeiten wird ihm sofort stürmisch das "Du-Wort" angeboten. Peter lacht höflich bis verlegen und bittet (sich windend), davon Abstand zu nehmen. 
Warum wohl?

Mit Peter per Du
ist ja nach den fast 2 Jahren praktisch die halbe Pfarrgemeinde und sicher alle, die regelmäßig in die Kirche gehen und bei Aktivitäten dabei sind. Gott sei Dank braucht Peter das "Sie" nicht als gewollte Barriere oder um vermeintlich mehr Autorität oder Kompetenz zu haben. 
Ich bin normalerweise sehr schnell mit allen Leuten "per Du" und biete das auch immer sofort an, wenn dies passt oder der Knigge zulässt, der sich ja auch durch Nachfragen umgehen lässt. 
Peter habe ich das "Du" lange Zeit deshalb nicht angeboten, weil ich von dem anfänglichen  "Verbrüderungsverbot" seines ehemaligen Vorgesetzten in Mödling wusste. Mit dem war ich übrigens vor vielen Jahren, als dieser noch als Kaplan im Gymnasium unterrichtete, sehr wohl, auch "per Du".
Dann kam mir irgendwann zu Ohren, dass Peter wissen wolle, ob ich ihn nicht leiden könne oder irgendetwas gegen ihn hätte, weil ich ihm das "Du-Wort" noch nicht angeboten habe. "Er als Jüngerer könne da ja nicht den ersten Schritt tun" sagte er dem Mittelsmann. Ich war von den ehrenamtlichen Mitarbeitern nach meinem Wissen wirklich einer der Letzten, der mit Peter noch "per Sie" war. Wir haben das dann bei allernächster Gelegenheit nachgeholt und lachten herzlich über unsere Missverständnisse.

Peter, wie beschrieben in der Ministranten-Gruppenleiter-Klausur beim Singen im September 2003

Ministrantenklausur
Die Ministranten-Gruppenleiter haben letzten September eine Miniklausur abgehalten. Nach einem guten Abendessen sind wir noch gemütlich auf ein Bier
zusammen gesessen. Um ca. halb zwölf sind die ersten ins Bett gegangen. Es hat zwei Schlafräume gegeben (Burschen, Mädls). Die Mädls haben schon
geschlafen. Die Burschen haben sich zwar in die Schlafsäcke begeben, haben aber noch eine Flasche Wein getrunken. Da wir keine Becher, Gläser oder
ähnliches hatten, haben wir aus der Flasche getrunken (siehe Foto). 
Die Krönung des Abends war, dass Peter uns „das Krüppellied“ vorgesungen hat.
Wir haben uns köstlich amüsiert.

Peter auf einer der Leitern in der Steinwandklamm, Pfarrwallfahrt 2004

Steinwandklamm
Vorbesprechung zur Wallfahrt nach Mariazell 2004:
Peter erklärt: "Mit der Jugend möchte ich gerne durch die Steinwandklamm gehen. Da geht's über Leitern hinauf."
Ein Jugendlicher fragt: "Ist das nicht gefährlich?"
Peter: "Ja schon, wenn einer runterfällt, ist er dann tot."

Peter (noch) mit großem Rucksack am 1. Tag der Pfarrwallfahrt 2004 nach Mariazell

Rucksack
Wallfahrt nach Mariazell 2004.
Peter erscheint mit einem riesigen Rucksack.
Begründung: "Ich habe keinen kleineren Rucksack. Es wäre zu kompliziert gewesen, einen kleineren zu besorgen."

Gewicht zunehmen
Besuch bei einer Jungfamilie: Peter bewundert die kleine Emma und wie schnell sie schon gewachsen ist. 
Dazu meint er: „Ich nehm’ auch jeden Tag zu, aber bei mir freut sich keiner!“

Peter mit Erstkommunionkinder im Mai 2004

Erstkommunion
Kurz vor der Messe sind noch ein paar Leute in der Sakristei mit den Worten
"Ich muss noch schnell aufs Klo" aufgetaucht. 
Peters Kommentar: "Jetzt werden
wir die Definition von Sakristei ändern: Durchgang zu den Toiletten"

Adveniat-Wegräumen
Es war beim Adveniat-Standln Wegräumen. Alle haben brav nach der Messe weggeräumt. Danach, oder auch währenddessen, gabs in der Unterkirche Punsch zu trinken (der war für die fleißigen Helfer nach dem Wegräumen gedacht). Peter ist gleich in die Unterkirche Punsch trinken gegangen (ob er vorher auch was weggeräumt hat, weiß ich nicht sicher). 
Dann hat er kurz bei der Tür von der Unterkirche rausgeschaut, hat in Richtung der Wegräumenden geschaut und gefragt: "Sind die schon fertig mit dem Wegräumen? Nein, na dann geh ich lieber wieder!"
und ist mit seinem Lachen wieder in die Unterkirche verschwunden. 

Peter bei der Messe beim Abschlussfest der Kommunionvorbereitung im Juni 2003 in St. Gabriel im Park

Erstkommunionsvorbereitung
Es ist ja üblich, dass der Kaplan
einmal die Tischrunde besuchen kommt. Die Kinder meiner Runde (Erstkommunion 2003) waren immer recht lustig drauf, vor allem die fünf Burschen - neben
einem Mädchen.
Aus organisatorischen Gründen machten wir eine Doppelstunde - Brot backen UND Kaplanbesuch (jetzt weiß ich's: diese Kombination ist NICHT empfehlenswert)!
Während der ersten Stunde wurde Mehl gemahlen, wurden tolle Brötchen geformt, das Mehl und der Teig gleichmäßig in der Küche und vor allem am Boden verteilt - jedenfalls, es war eine super Stunde! Die Kinder überlegten, was sie den Kaplan fragen könnten, es wurde immer lauter und lustiger, die Fragen immer "weltlicher"!  
Um die vereinbarte Stunde kam Peter, begrüßte die mit Mehl  bestaubten Kinder, bahnte sich einen Weg durch Teig, Mehl und sonstige Utensilien und verzog sich mit den Kindern ins Wohnzimmer. 
Peter schien sich recht wohl in der Kinderschar zu fühlen, freute sich über sein gebackenes Kreuz, beantwortete kunterbunte Fragen, und wollte dann - um dem Besuch wenigstens ein bisschen einen kirchlichen Touch zu geben - nur wissen:
"Kennt ihr Schwester Restituta, habt ihr schon etwas von ihr gehört?"  Die Kinder hatten leider überhaupt keine Ahnung, konterten aber sofort mit einer Gegenfrage, nämlich: "Schwester Restituta kennen wir nicht, aber kennst du Jennifer Lopez???"

Peter bei der Abschlussmesse des Ministrantenlagers im April 2003

Am Ministrantenlager 
in Altenburg, hatte die tolle Essen-Warmhalte-Konstruktion unserer beiden Köche leider einen kleinen Defekt, und so ist uns halt dann die Küche abgebrannt. Während ein paar Gruppenleiter die Kinder von der Küche abhielten und sie mit Salat fütterten (die Hauptspeise hat leider das Feuer gefressen), haben andere versucht, das Feuer zu löschen.
Man könnte glauben, alle waren beschäftigt - nein, nicht ganz alle da fehlte einer: Peter! (Man muss noch sagen, dass es das Mittagessen war, welches uns damals verbrannte.) Und da ein richtiger Priester um die Mittagszeit ein Schläfchen hält, war es eigentlich auch nicht weiter verwunderlich, dass er nicht da war. Ich bin dann in den ersten Stock hinauf, um den Feuerlöscher aus dem Klo zu holen. Als ich am Ende der Stiege angelangt war, kam mir plötzlich ein verschlafener Peter im Trainingsanzug entgegen. Erhofft hat er sich ein leckeres Mittagessen, aber bekommen hat er nur eine schnelle Schilderung der eben verschlafenen Aufregung. Zusammen sind wir dann mit dem Feuerlöscher hinunter gesaust, aber dort war dann schon wirklich alles vorbei, denn auch das Feuer war schon gelöscht. (Unser Feuerwehrmann Grisu  hatte schon alles unter Kontrolle.)

Peter am Ministrantenlager

Mittagsschläfchen
Peter legt großen Wert auf ein Mittagsschläfchen. Er kann sich das gewöhnlich nach dem Essen einteilen. 
Einmal unterhielten wir uns über die Begräbniszeiten, die oft recht ungünstig für alle sind. 
Er sagte etwas, das ich so lieb fand: "Mir tun die Menschen leid, wenn ich um 13Uhr ein Begräbnis halte" - dann hat er nämlich nicht sein Mittagsschläfchen halten können und ist etwas grantig. Einfach menschlich.

Peter beim Pfarrfest nach Fronleichnam, 2003

Othmaropfer in St. Michael
Vorabendmesse in St. Michael. Es soll für das Othmaropfer gesammelt werden, ich bin die einzige, die dafür in Frage kommt, kann nicht bei zwei Ausgängen stehen. Ich sag dem Peter, dass ich die Leute, die spenden wollen, bitte, auf der Sakristeiseite rauszugehen. Er meint, es wäre besser, wenn ich auf der Buffetseite stehen würde. So sage ich es dann auch bei den Verlautbarungen. Bevor er den Segen spendet, fügt er zum Othmaropfer hinzu, dass ich auf der Buffetseite stehe, und er daher alle sieht, die auf der Sakristeiseite den Kirchenraum verlassen.
Nach dieser Messe hat jeder Teilnehmer sein Geldtascherl gezückt!

Liedplan kritisieren 
ist nicht schwer, Liedplan erstellen dagegen sehr. 
Seit Herbst wird der Liedplan nicht vom Pfarrer im Alleingang sondern von einer lieben  Pfarrgemeinderätin immer gemeinsam mit Pfarrer Richard Posch erstellt. Wenn dieser fertig ist, wird er von ihr für alle Kantoren, Lektoren und Kommunionhelfern pfarrbudgetschonend kopiert und an das Pfarrteam per Email verschickt. Erstaunen, nein Entsetzen ja Angst kommt auf, als sie am nächsten Morgen sehr zeitig in der Früh ein Email von Peter in ihrem Postkasten vorfindet. Peter kritisiert in einer seitenlangen Abhandlung eines der Eingangslieder. Es passe nicht zu den liturgischen Texten, und überhaupt und außerdem sei es ganz einfach unmöglich. Sie nimmt sich die Kritik sehr zu Herzen und fürchtet sogar, Peter würde bei der nächsten Pfarrgemeinderatssitzung den Antrag stellen, sie als Liturgieverantwortliche sofort abzusetzen und unehrenhaft aus dem Pfarrgemeinderat zu entlassen. 
Und die Moral von dieser Geschicht' :
Besagtes Eingangslied hatte sie aus dem Liedplan des Jahres 2001, ebenfalls Lesejahr C, ausgesucht von unserem damaligen Pfarrer, übernommen.
Kritisiere Willi Müllers Liedplan nicht!

Peter bei der Messe in der Kapelle Maria Einsiedeln am Unterberg, am 2. Tag der Pfarrwallfahrt 2004

Die Dauer der Messe
war während unserer Wallfahrt nach Mariazell mehrmals in  Diskussion, viele fragten Peter, ob man die Messe nicht kürzer feiern könnte, weil alle ohnehin müde sind etc. 
Peters Antwort war: "Es kommt nicht darauf an, wie lange die Messe ist, sondern auf die Bereitschaft, auch eine lange Messe zu feiern!" 
Und es war beeindruckend, wie er selbst mit Blasen an den Füßen die Messe gefeiert hat wie immer.

 

Lieber Herr Kaplan, lieber Peter!
Peter, als Jus-Student
Ich kenne den Peter schon länger, als die Mödlinger ihn kennen, ich hatte ja in der Funktion in den letzten 3 Jahren, wenn ich in Vösendorf Pfarrer war, auch die des Subregens im Priesterseminar. Er war schon draußen. Aber, wenn die Mittwochabende und Donnerstage da waren, dann konnte man ein schallendes Lachen hören in den Seminarhallen, und man wusste "Peter ist da". Er war allseits auch bekannt durch verschiedene Geschichten, die über ihn im Seminar – über ihn, über sein Wirken - im Umlauf waren. Ich hatte vieles gehört und mich dann mit dem damaligen Regens entschlossen „ja wo sollen wir den Peter dann hinschicken?“ Er hat sich in Hernals recht wohl gefühlt und auch der dortige Pfarrer war voll des Lobes über ihn und, ich habe mir gedacht, der Peter ist stark, er ist gescheit: „Den können wir nach Mödling schicken!“ Ich bin also an dieser Entscheidung, dass er nach Mödling kam, nicht ganz unbeteiligt. Vielleicht ist er mir deshalb auch ein bisschen böse, dass weiß ich zwar nicht.

Peter, als NeupriesterEs war das erste Jahr für ihn sicher nicht ganz einfach. Es ist sicher eine nicht so häufige Gelegenheit für einen Kaplan einen Pfarrerwechsel dann mit zu erleben. Noch dazu einen Pfarrerwechsel, der auch im Arbeitsjahr stattfindet, also nicht ganz am Anfang. 
Und es war er, der schon viel aufgebaut hat an Beziehungsgeflechten, das ist ja schon erwähnt worden. Ich möchte besonders hervorheben die beeindruckende Ministrantenkultur, die es hier gibt und die er durchaus weitergepflogen hat. Ich hoffe ja, dass die Ministranten mich als Pfarrer annehmen und auch den nächsten Kaplan und dann auch so zahlreich erscheinen. Das ist etwas erfreuliches und darauf blickt der frühere Pfarrer wehmütig zurück – das hab ich gehört.
Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, auch die Familienrunden, und ich möchte allen herzlich danken, die ihn herzlich aufgenommen haben, und er ist ja ein sehr kontaktfreudiger Mensch, der viele Beziehungen knüpfen konnte und mich auch in viele verschiedene Gruppen einführen konnte. Dafür bin ich ihm auch dankbar, dass das möglich war.

Peter ist eine starke Persönlichkeit und ich kam eben als neuer Pfarrer daher und ein Mitbruder, der mit mir in Rom studiert hat, hat sich unsere Othmar-Homepage angeschaut und gemeint, „ja wer ist da denn eigentlich der Pfarrer auf den Bildern?“ Peter hat viele Talente. Einige hat er zum Vorschein gebracht, sicher „studienmäßige“ Talente und wir wünschen ihm, dass er diese auch weiter ausbauen kann, dass er auch ein gutes vorläufige Zuhause dann in Regensburg findet. Einen Ort, wo er sein Haupt betten kann. Mal sehen, wie gesagt es ist alles „relativ“. Einen guten weiteren Weg, viele Erfahrungen, die seine Persönlichkeit weiter reifen lassen können.

St. Othmar - MödlingJa, ich kann mich erinnern, ich war hier ganz kurz - ganz kurz, das möchte ich deutlich betonen – als Diakon, es waren glaube ich nur 5 Wochen, und da hat mir der damalige Pfarrer, Dompropst Müller, ein Buch in die Hand gedrückt. Es war ein Mödlingbuch und er hat gesagt, „damit du Mödling nicht vergisst.“ Und ich habe gesagt, ich werde Mödling nicht vergessen. 
Wir geben unseren Kaplan ein größeres Mödlingbuch, dass er Mödling nicht vergessen möge  und um seine Talente weiterhin zu entfalten und das nötige Rüstzeug dafür zu haben. Da gibt es auch Bücher-Gutscheine, die wir ihm dann überreichen. Das wird dann nachher geschehen und in diesem Sinn wünsche ich Peter ein gutes Weiterwirken. Er ist ja offiziell noch bis 31. August hier Kaplan. Es wird sicher in den Sommerferien noch Gelegenheit geben ihn sehen zu können, wenn ich nicht da bin.
(Dankworte von Pfarrer Richard Posch am Ende der Abschiedsmesse am 27. Juni 2004 in St. Othmar)

Deutschland
Als ich mich vor einiger Zeit mit Peter über mein Heimatland (Deutschland) unterhielt, stellte sich heraus, dass er praktisch nichts davon kennt. Ich bemühte mich, ihm einige Geheimtipps zu nennen und empfahl ihm, sich die eine oder andere Stadt einmal anzuschauen. Er lehnte dankend ab mit dem Hinweis, dass Deutschland etwas für alte Leute sei und er sich eine Reise dorthin bis zur Pension lieber aufspart. Er ziehe England vor (das auf mich wiederum etwas verstaubt wirkt...). 
Einige Wochen nach unserem Gespräch kam mir zu Ohren, dass Peter seine nächste Aufgabe in Regensburg wahrnehmen wird. 
Na ja, Peter, dann schau mal, ob in den vielen Biergärten und Studentenkneipen in Regensburg auch was für junge Leute wie dich dabei ist. 

Wir wünschen dir Peter Kaplan Peter Schipka jedenfalls eine erfüllte Zeit und trotzdem Spaß, auch wenn du noch lange, lange nicht in Pension gehst.

 


aktualisiert am 18-Mar-2022
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