Sakristei 18:15
vor der Vorabendmesse. Der Organist ist noch nicht da. Naja, es ist ja
noch Zeit.
18:20, der Organist ist noch immer nicht da, Peter ist schon ein
bisschen besorgt.
18:25, noch immer kein Organist da. Peter ist sichtlich aufgeregt, er
bittet, ob jemand einen Ersatzorganisten anrufen könnte.
Dann sagt er, ganz im Vertrauen: "Wenn kein Organist da ist, fürchte
ich, dass die Messe zu kurz wird."
18:26, der Organist kommt, alles in Ordnung.
Malediven
Es begab sich am Samstagabend vor einem ersten Adventsonntag bei einer
Familienrunde:
Das Thema lautete: „Schwierigkeiten der Gestaltung des Heiligen Abends
in einer Großfamilie“ und zwar als Rollenspiel.
Also trafen sich zur Vorbesprechung ein Elternpaar mit zwei aufmüpfigen
Kindern in pubertärem Alter, eine Großmutter, eine gute Nachbarin,
ein Sohn aus erster Ehe und dessen nicht sehr angesehene Freundin.
Außerdem erschien zu diesem Anlass ein entfernt verwandtes Ehepaar,
das - weil sehr wohlhabend - die Feiertage bisher immer auf den
Malediven verbracht hatte, jetzt aber
in fortgeschrittenem Alter den
sehnlichsten Wunsch äußerte, ab nun Weihnachten „in einer richtigen
Familie“ feiern zu wollen. Dieses Ehepaar wurde von Pfarrer Posch
und Kaplan Schipka gespielt.
Jeder hatte die Aufgabe, die von der Regie vorgezeichnete Rolle zu
verkörpern. Natürlich kamen – wie beabsichtigt – viele Beziehungsschwierigkeiten
in verschiedensten Auseinandersetzungen zutage.
Nachdem sich alle Akteure dermaßen in ihre Rollen hineingesteigert
hatten und gar nicht mehr aufhören wollten, sagte schließlich Peter
als der ältere Ehemann zu seiner Frau (= Richard Posch) entgegen
den Regieanweisungen als Schlussbemerkung: „Also die sind alle dermaßen
unmöglich, dass ich glaube, wir werden Weihnachten lieber wieder auf
den Malediven verbringen !“
(die uns allen so vertraut – markante Art des Lachens lässt sich schriftlich
leider nicht wiedergeben !!!)
Peters Lachen
Einmal sprach mich jemand in der Kanzlei an: "...wir wollen für
die Taufe (oder war's eine Trauung?) den Priester, der so lustig
lacht".
Grillabend Ministranten GL's
Wir (=die schon Anwesenden) haben bei jeden Läuten der Türglocke
(wir sind hinter dem Haus gesessen und der Eingang ist vorne, also man
sieht nicht hin) geraten, wer das jetzt ist.
Bei allen mussten wir warten bis sie um die Hausecke kamen, bei Peter nicht.
Warum wohl?
Gerüchte
und Tatsachen
Seit Peters Wirken als Kaplan in Mödling St. Othmar hält sich
hartnäckig das Gerücht, dass Pfarrer Heine von der Evangelischen
Pfarrgemeinde A.B. in Mödling versucht, Peter zu einer Rekonvertierung
zu überreden. Na ja, wahrscheinlich gibt es bei den Evangelischen auch
Mangel an guten Vikaren und Pfarrern. Dieses Gerücht ist quasi die
umgekehrte Fortsetzung dessen, dass man Altpfarrer Willi Müller ja
nachsagte, er hätte mehrmals Pfarrer Heine überreden wollen, sein
Kaplan zu werden. Tatsache ist jedoch, dass viele von Peter das
Verständnis und die guten Ratschläge bei Ehepaaren und Familien mit
gemischten Konfessionen erlebt haben. Da spürt man, dass er eben weiß
wovon er spricht. Dies ohne vom katholischen Standpunkt abzuweichen
und ohne einen autoritär-katholischen Standpunkt einzunehmen, wie man
es in letzter Zeit leider oft aus Rom hört.
Wallfahrt der Völker
Bereits am Freitag kommt Peter mit 2 Burschen seiner ehemaligen
Firmgruppe nach Mariazell zum Mitteleuropäischen Katholikentag, um beim
umfangreichen Jugendprogramm am Tag vor der Wallfahrt der Völker
teilzunehmen. Im Informationszelt des Jugendevents, wo die 6000
ankommenden Jugendlichen von einer Hundertschaft an freiwilligen Helfern
empfangen und in die Zelte dirigiert werden, treffe ich auf Peter. Dort
trinkt er einmal gemütlich Kaffee, sieht sich im großen Zelt, das
eigentlich gestopft voller Leute ist, um, und meint: "Viele
Wallfahrer können noch nicht da sein, ich kenn ja fast alle!" Abschiedsgedicht
Unser Kaplan Peter Schipka möchte uns verlassen
er will gehen andere Straßen
er will studieren in Regensburg Moraltheologie
da gibt´s keinen Einwand - er ist ja ein Genie
Wissbegierig und vieles hinterfragend
alles durchdacht sonst ist´s nicht tragend
wir freuen uns alle wenn er wiederkomm´
weise, erfahren - vielleicht auf einem Platz im Dom? Aus
dem Pfarrhaus
erreichte uns die Nachricht, dass Manda (Haushälterin + Köchin =
"Gute Fee") den Herrn Kaplan "liebt", weil er in
(vielen) manchen Dingen Altpfarrer Müller ähnlich ist.
(ehrlich gemeint - nicht zynisch) Böswillige
Umdeutung
des Kürzels O.A.M.D.G. durch den Mesner von St. Othmar in O.A.M.G.
(copyright by W.M.) Aus Herz-Jesu
So scharf ich auch nachdenke, ich kann leider nicht mit einer Geschichte
dienen. Ich habe mich einige wenige Male mit Peter getroffen, wir haben
uns
ausgetauscht, erzählt und beraten. Peter war mir oft am Anfang meiner
Pfarrarbeit hier in der Herz-Jesu Pfarre ein guter Berater. Er hat mir
immer interessiert zugehört und gute Hinweise gegeben. Dafür bin ich
sehr dankbar.
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Jazzfrühschoppen am
Kobenzl, Sonntag, 4. Juli 2004
Es spielt die Big Band der Musik- schule. Peter schaut auch
vorbei. "Am liebsten würd' ich da gleich mitspielen!" Wenig
später sitzt Peter hinter dem Keyboard: Misty. Er hat
mitgespielt, als hätte er schon unzählige Male mit dem Ensemble
geprobt. Mir hat das sehr imponiert. Der traut sich was der Peter!
Schade, dass er nur so kurz bei uns war.
Moraltheologie
Es ist einige Male vorgekommen, dass Peter nach der
Messe in der Sakristei die Frage stellte: "War die Predigt zu
moralisch?"
oder: "Habe ich heute zu sehr moralisiert?" Und jetzt
studiert er Moraltheologie!!!
Nach Regensburg
Darauf angesprochen, ob er nach Regensburg eines Tages als Bischof zurückkehren
würde, antwortete Peter: ' ... na vorher komm ich schon noch einmal
...'
Allererste Werktagsmesse
im September 2002 um 8Uhr in der Spitalskirche. Die Frauen begrüßen
den neuen Kaplan Dr. Peter Schipka in der Sakristei. Wie zu
Kaplan Marian Garwol's Zeiten wird ihm sofort stürmisch das
"Du-Wort" angeboten. Peter lacht höflich bis verlegen und
bittet (sich windend), davon Abstand zu nehmen.
Warum wohl?
Mit Peter per Du
ist ja nach den fast 2 Jahren praktisch die halbe Pfarrgemeinde und
sicher alle, die regelmäßig in die Kirche gehen und bei Aktivitäten
dabei sind. Gott sei Dank braucht Peter das "Sie" nicht
als gewollte Barriere oder um vermeintlich mehr Autorität oder
Kompetenz zu haben.
Ich bin normalerweise sehr schnell mit allen Leuten "per Du"
und biete das auch immer sofort an, wenn dies passt oder der Knigge zulässt,
der sich ja auch durch Nachfragen umgehen lässt.
Peter habe ich das "Du" lange Zeit deshalb nicht angeboten,
weil ich von dem anfänglichen "Verbrüderungsverbot"
seines ehemaligen Vorgesetzten in Mödling wusste. Mit dem war ich übrigens
vor vielen Jahren, als dieser noch als Kaplan im Gymnasium unterrichtete,
sehr wohl, auch "per Du".
Dann kam mir irgendwann zu Ohren, dass Peter wissen wolle, ob ich ihn
nicht leiden könne oder irgendetwas gegen ihn hätte, weil ich ihm das
"Du-Wort" noch nicht angeboten habe. "Er als Jüngerer
könne da ja nicht den ersten Schritt tun" sagte er dem
Mittelsmann. Ich war von den ehrenamtlichen Mitarbeitern nach meinem
Wissen wirklich einer der Letzten, der mit Peter noch "per
Sie" war. Wir haben das dann bei allernächster Gelegenheit
nachgeholt und lachten herzlich über unsere Missverständnisse.
Ministrantenklausur
Die Ministranten-Gruppenleiter haben letzten September eine Miniklausur
abgehalten. Nach einem guten Abendessen sind wir noch gemütlich auf ein
Bier
zusammen gesessen. Um ca. halb zwölf sind die ersten ins Bett gegangen.
Es hat zwei Schlafräume gegeben (Burschen, Mädls). Die Mädls haben
schon
geschlafen. Die Burschen haben sich zwar in die Schlafsäcke begeben,
haben aber noch eine Flasche Wein getrunken. Da wir keine Becher, Gläser
oder
ähnliches hatten, haben wir aus der Flasche getrunken (siehe Foto).
Die Krönung des Abends war, dass Peter uns „das Krüppellied“
vorgesungen hat.
Wir haben uns köstlich amüsiert.
Steinwandklamm
Vorbesprechung zur Wallfahrt nach Mariazell 2004:
Peter erklärt: "Mit der Jugend möchte ich gerne durch die
Steinwandklamm gehen. Da geht's über Leitern hinauf."
Ein Jugendlicher fragt: "Ist das nicht gefährlich?"
Peter: "Ja schon, wenn einer runterfällt, ist er dann tot."
Rucksack
Wallfahrt nach Mariazell 2004.
Peter erscheint mit einem riesigen Rucksack.
Begründung: "Ich habe keinen kleineren Rucksack. Es wäre zu
kompliziert gewesen, einen kleineren zu besorgen."
Gewicht zunehmen
Besuch bei einer Jungfamilie: Peter bewundert die kleine Emma und wie
schnell sie schon gewachsen ist.
Dazu meint er: „Ich nehm’ auch jeden Tag zu, aber bei mir freut sich
keiner!“
Erstkommunion
Kurz vor der Messe sind noch ein paar Leute in der Sakristei mit den
Worten
"Ich muss noch schnell aufs Klo" aufgetaucht.
Peters Kommentar: "Jetzt werden
wir die Definition von Sakristei ändern: Durchgang zu den
Toiletten"
Adveniat-Wegräumen
Es war beim Adveniat-Standln Wegräumen. Alle haben brav nach der Messe
weggeräumt. Danach, oder auch währenddessen, gabs in der Unterkirche
Punsch zu trinken (der war für die fleißigen Helfer nach dem Wegräumen
gedacht). Peter ist gleich in die Unterkirche Punsch trinken gegangen
(ob er vorher auch was weggeräumt hat, weiß ich nicht sicher).
Dann hat er kurz bei der Tür von der Unterkirche rausgeschaut, hat in
Richtung der Wegräumenden geschaut und gefragt: "Sind die schon
fertig mit dem Wegräumen? Nein, na dann geh ich lieber wieder!"
und ist mit seinem Lachen wieder in die Unterkirche verschwunden.
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Erstkommunionsvorbereitung
Es ist ja üblich, dass der Kaplan
einmal die Tischrunde besuchen kommt. Die Kinder meiner Runde
(Erstkommunion 2003) waren immer recht lustig drauf, vor allem die fünf
Burschen - neben
einem Mädchen.
Aus organisatorischen Gründen machten wir eine Doppelstunde - Brot
backen UND Kaplanbesuch (jetzt weiß ich's: diese Kombination ist NICHT
empfehlenswert)!
Während der ersten Stunde wurde Mehl gemahlen, wurden tolle Brötchen
geformt, das Mehl und der Teig gleichmäßig in der Küche und vor allem
am Boden verteilt - jedenfalls, es war eine super Stunde! Die Kinder überlegten,
was sie den Kaplan fragen könnten, es wurde immer lauter und lustiger,
die Fragen immer "weltlicher"!
Um die vereinbarte Stunde kam Peter, begrüßte die mit Mehl
bestaubten Kinder, bahnte sich einen Weg durch Teig, Mehl und sonstige
Utensilien und verzog sich mit den Kindern ins Wohnzimmer.
Peter schien sich recht wohl in der Kinderschar zu fühlen, freute
sich über sein gebackenes Kreuz, beantwortete kunterbunte Fragen,
und wollte dann - um dem Besuch wenigstens ein bisschen einen kirchlichen
Touch zu geben - nur wissen:
"Kennt ihr Schwester Restituta, habt ihr schon etwas von ihr gehört?"
Die Kinder hatten leider überhaupt keine Ahnung, konterten aber
sofort mit einer Gegenfrage, nämlich: "Schwester Restituta kennen
wir nicht, aber kennst du Jennifer Lopez???"
Am Ministrantenlager
in Altenburg, hatte die tolle Essen-Warmhalte-Konstruktion unserer
beiden Köche leider einen kleinen Defekt, und so ist uns halt dann die
Küche abgebrannt. Während ein paar Gruppenleiter die Kinder von der
Küche abhielten und sie mit Salat fütterten (die Hauptspeise hat
leider das Feuer gefressen), haben andere versucht, das Feuer zu
löschen.
Man könnte glauben, alle waren beschäftigt - nein, nicht ganz alle da
fehlte einer: Peter! (Man muss noch sagen, dass es das Mittagessen war,
welches uns damals verbrannte.) Und da ein richtiger Priester um die
Mittagszeit ein Schläfchen hält, war es eigentlich auch nicht weiter
verwunderlich, dass er nicht da war. Ich bin dann in den ersten Stock
hinauf, um den Feuerlöscher aus dem Klo zu holen. Als ich am Ende der
Stiege angelangt war, kam mir plötzlich ein verschlafener Peter im
Trainingsanzug entgegen. Erhofft hat er sich ein leckeres Mittagessen,
aber bekommen hat er nur eine schnelle Schilderung der eben
verschlafenen Aufregung. Zusammen sind wir dann mit dem Feuerlöscher
hinunter gesaust, aber dort war dann schon wirklich alles vorbei, denn
auch das Feuer war schon gelöscht. (Unser Feuerwehrmann Grisu
hatte schon alles unter Kontrolle.)
Mittagsschläfchen
Peter legt großen Wert auf ein Mittagsschläfchen. Er kann sich das gewöhnlich
nach dem Essen einteilen.
Einmal unterhielten wir uns über die Begräbniszeiten, die oft recht
ungünstig für alle sind.
Er sagte etwas, das ich so lieb fand: "Mir tun die Menschen leid,
wenn ich um 13Uhr ein Begräbnis halte" - dann hat er nämlich nicht
sein Mittagsschläfchen halten können und ist etwas grantig. Einfach
menschlich.
Othmaropfer in St. Michael
Vorabendmesse in St. Michael. Es soll für das Othmaropfer gesammelt
werden, ich bin die einzige, die dafür in Frage kommt, kann nicht bei
zwei Ausgängen stehen. Ich sag dem Peter, dass ich die Leute, die
spenden wollen, bitte, auf der Sakristeiseite rauszugehen. Er meint, es
wäre besser, wenn ich auf der Buffetseite stehen würde. So sage ich
es dann auch bei den Verlautbarungen. Bevor er den Segen spendet, fügt
er zum Othmaropfer hinzu, dass ich auf der Buffetseite stehe, und er
daher alle sieht, die auf der Sakristeiseite den Kirchenraum
verlassen.
Nach dieser Messe hat jeder Teilnehmer sein
Geldtascherl gezückt!
Liedplan kritisieren
ist nicht schwer, Liedplan erstellen dagegen sehr.
Seit Herbst wird der Liedplan nicht vom Pfarrer im Alleingang sondern
von einer lieben Pfarrgemeinderätin immer gemeinsam mit Pfarrer
Richard Posch erstellt. Wenn dieser fertig ist, wird er von ihr für
alle Kantoren, Lektoren und Kommunionhelfern pfarrbudgetschonend kopiert
und an das Pfarrteam per Email verschickt. Erstaunen, nein Entsetzen ja
Angst kommt auf, als sie am nächsten Morgen sehr zeitig in der Früh ein Email von Peter in ihrem Postkasten vorfindet. Peter kritisiert in
einer seitenlangen Abhandlung eines der Eingangslieder. Es passe nicht
zu den liturgischen Texten, und überhaupt und außerdem sei es ganz
einfach unmöglich. Sie nimmt sich die Kritik sehr zu Herzen und
fürchtet sogar, Peter würde bei der nächsten Pfarrgemeinderatssitzung
den Antrag stellen, sie als Liturgieverantwortliche sofort abzusetzen
und unehrenhaft aus dem Pfarrgemeinderat zu entlassen.
Und die Moral von dieser Geschicht' :
Besagtes Eingangslied hatte sie aus dem Liedplan des Jahres 2001,
ebenfalls Lesejahr C, ausgesucht von unserem damaligen Pfarrer,
übernommen.
Kritisiere Willi Müllers Liedplan nicht!
Die
Dauer der Messe
war während unserer Wallfahrt nach Mariazell mehrmals in
Diskussion, viele fragten Peter, ob man die Messe nicht kürzer feiern könnte,
weil alle ohnehin müde sind etc.
Peters Antwort war: "Es kommt nicht darauf an, wie lange die Messe
ist, sondern auf die Bereitschaft, auch eine lange Messe zu
feiern!"
Und es war beeindruckend, wie er selbst mit Blasen an den Füßen die
Messe gefeiert hat wie immer.
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Lieber
Herr Kaplan, lieber Peter!
Ich
kenne den Peter schon länger, als die Mödlinger ihn kennen, ich
hatte ja in der Funktion in den letzten 3 Jahren, wenn ich in Vösendorf
Pfarrer war, auch die des Subregens im Priesterseminar. Er war schon
draußen. Aber, wenn die Mittwochabende und Donnerstage da waren, dann
konnte man ein schallendes Lachen hören in den Seminarhallen, und man
wusste "Peter ist da". Er war allseits auch bekannt durch
verschiedene Geschichten, die über ihn im Seminar – über ihn, über
sein Wirken - im Umlauf waren. Ich hatte vieles gehört und mich dann
mit dem damaligen Regens entschlossen „ja wo sollen wir den Peter
dann hinschicken?“ Er hat sich in Hernals recht wohl gefühlt und
auch der dortige Pfarrer war voll des Lobes über ihn und, ich habe
mir gedacht, der Peter ist stark, er ist gescheit: „Den können wir
nach Mödling schicken!“ Ich bin also an dieser Entscheidung, dass
er nach Mödling kam, nicht ganz unbeteiligt. Vielleicht ist er mir
deshalb auch ein bisschen böse, dass weiß ich zwar nicht.
Es
war das erste Jahr für ihn sicher nicht ganz einfach. Es ist sicher
eine nicht so häufige Gelegenheit für einen Kaplan einen
Pfarrerwechsel dann mit zu erleben. Noch dazu einen Pfarrerwechsel,
der auch im Arbeitsjahr stattfindet, also nicht ganz am Anfang.
Und es war er, der schon viel aufgebaut hat an Beziehungsgeflechten,
das ist ja schon erwähnt worden. Ich möchte besonders hervorheben
die beeindruckende Ministrantenkultur, die es hier gibt und die er
durchaus weitergepflogen hat. Ich hoffe ja, dass die Ministranten mich
als Pfarrer annehmen und auch den nächsten Kaplan und dann auch so
zahlreich erscheinen. Das ist etwas erfreuliches und darauf blickt der
frühere Pfarrer wehmütig zurück – das hab ich gehört.
Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, auch die Familienrunden, und
ich möchte allen herzlich danken, die ihn herzlich aufgenommen haben,
und er ist ja ein sehr kontaktfreudiger Mensch, der viele Beziehungen
knüpfen konnte und mich auch in viele verschiedene Gruppen einführen
konnte. Dafür bin ich ihm auch dankbar, dass das möglich war.
Peter
ist eine starke Persönlichkeit und ich kam eben als neuer Pfarrer
daher und ein Mitbruder, der mit mir in Rom studiert hat, hat sich
unsere Othmar-Homepage angeschaut und gemeint, „ja wer ist da denn
eigentlich der Pfarrer auf den Bildern?“ Peter hat viele Talente.
Einige hat er zum Vorschein gebracht, sicher „studienmäßige“
Talente und wir wünschen ihm, dass er diese auch weiter ausbauen
kann, dass er auch ein gutes vorläufige Zuhause dann in Regensburg
findet. Einen Ort, wo er sein Haupt betten kann. Mal sehen, wie gesagt
es ist alles „relativ“. Einen guten weiteren Weg, viele
Erfahrungen, die seine Persönlichkeit weiter reifen lassen können.
Ja,
ich kann mich erinnern, ich war hier ganz kurz - ganz kurz, das möchte
ich deutlich betonen – als Diakon, es waren glaube ich nur 5 Wochen,
und da hat mir der damalige Pfarrer, Dompropst Müller, ein Buch in
die Hand gedrückt. Es war ein Mödlingbuch und er hat gesagt,
„damit du Mödling nicht vergisst.“ Und ich habe gesagt, ich werde
Mödling nicht vergessen.
Wir geben unseren Kaplan ein größeres Mödlingbuch, dass er Mödling
nicht vergessen möge
und um seine Talente weiterhin zu entfalten und das nötige Rüstzeug
dafür zu haben. Da gibt es auch Bücher-Gutscheine, die wir ihm dann
überreichen. Das wird dann nachher geschehen und in diesem Sinn wünsche
ich Peter ein gutes Weiterwirken. Er ist ja offiziell noch bis 31.
August hier Kaplan. Es wird sicher in den Sommerferien noch
Gelegenheit geben ihn sehen zu können, wenn ich nicht da bin.
(Dankworte
von Pfarrer Richard Posch am Ende der Abschiedsmesse am 27. Juni 2004
in St. Othmar)
Deutschland
Als ich mich vor einiger Zeit mit Peter über mein Heimatland (Deutschland)
unterhielt, stellte sich heraus, dass er praktisch nichts davon kennt.
Ich bemühte mich, ihm einige Geheimtipps zu nennen und empfahl ihm,
sich die eine oder andere Stadt einmal anzuschauen. Er lehnte dankend
ab mit dem Hinweis, dass Deutschland etwas für alte Leute sei und
er sich eine Reise dorthin bis zur Pension lieber aufspart. Er ziehe
England vor (das auf mich wiederum etwas verstaubt wirkt...).
Einige Wochen nach unserem Gespräch kam mir zu Ohren, dass Peter seine
nächste Aufgabe in Regensburg wahrnehmen wird.
Na ja, Peter, dann schau mal, ob in den vielen
Biergärten und Studentenkneipen in Regensburg auch was für junge Leute
wie dich dabei ist.
Wir wünschen dir Peter
jedenfalls eine erfüllte Zeit
und trotzdem Spaß, auch wenn du noch lange, lange nicht in Pension
gehst.
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