Seit Jahrhunderten wird in Mödling Wein angebaut. Daher ist das Mödlinger Erntedankfest nach langer Tradition auch ein Fest der Weinhauer. Es wird relativ spät im Jahr gefeiert, nach der Weinernte, und zwar an einem Sonntag nebst St. Martin, wie in einer alten Chronik vermerkt ist. Der späte Termin hatte heuer ungewöhnliche Wetterverhältnisse zur Folge. Während der Segnung der Erntekrone beim Pfarrheim herrschte Schneetreiben. Die Prozession zog unter Begleitung der Blasmusik zur Othmarkirche hinauf. Zu diesem Zeitpunkt waren Wege und Straßen nur nass.

In der Othmarkirche wurde der Festgottesdienst gefeiert. Der Kirchenchor sang nach dem Erfolg im Vorjahr wieder die Poysdorfer Winzermesse von Johann Tiwald, im Wechselgesang mit der Gemeinde und begleitet von der Blasmusikkapelle der Stadt Mödling. Zum Abschluss dankten die Kinder Gott für Obst und Gemüse mit einem Lied, das sie beim KinderWortGottesdienst gelernt hatten.

In der Zwischenzeit hatte sich die Landschaft draußen in eine Winterlandschaft verwandelt! Der neu gestaltete Kirchenplatz und das Labyrinth waren unter einer Schneedecke verschwunden. Bürgermeister LAbg. Hans Stefan Hintner hielt daher seine Rede im Inneren der Kirche. Die Segnung des Platzes durch Pfarrer Richard Posch fand dann in einer kurzen Zeremonie draußen im Schnee statt.

Abschließend luden die Weinhauer zu einer Agape auf dem winterlichen Kirchenplatz.Die Kinder ließen sich durch das Wetter nicht davon abhalten, im Labyrinth herumzulaufen. Sie haben dort sogar einen Schneemann gebaut.

Im Karner waren Texte und Bilder über Labyrinthe und über den Kirchenplatz zu sehen. Auch am nächsten Wochenende wird es noch Gelegenheit geben, diese kleine Ausstellung zu besichtigen.