am 14.4.2015 in St. Michael
"Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt"
(Evangelium nach Johannes 13,35)
Gegenseitige Liebe erfordert wechselseitiges Vertrauen, das auf Erfahrungen und deren Deutung beruht und nur entstehen kann, wo ein Vorschuss an Vertrauen gegeben wird, dass die jeweils anderen zur Liebe fähig und bereit sind. Dies setzt ein - zunächst ebenfalls vorschussweises und meistens unreflektiertes - Vertrauen auf einen gemeinsamen sinngebenden Grund voraus, auf dem unser Leben und Lieben-Können beruht und der uns in Beziehung zueinander gesetzt hat.
Wenn sich dieser Vorschuss an Grundvertrauen bewährt, kann daraus ein festes Vertrauen auf (= Glaube an) Gott als diesen Sinngrund erwachsen: Gott erweist sich in unserer Liebe.
Liebe ist nur in Gegenseitigkeit und unter begrenzt vielen ganz realisierbar.
Wo Menschen im Geist Jesu Christi lieben und glauben, werden ihre Gemeinden zu Orten, an denen die Liebe Gottes erfahrbar wird, der als Grund unseres Daseins "in unzugänglichem Licht wohnt" (1 Tim 6,16), an dessen Sein wir aber Anteil erhalten:
"Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir" (Apg 17,28; vgl. Eph 4,6).
Brot-Teilen bedeutet Leben-Teilen.
Vom-Becher-Trinken besiegelt den Bund.
Von Jesus mit uns und zwischen uns.
zitiert aus dem Vortrag von DDr. Paul Weß
Es hat geschichtliche Ursachen, weshalb aus geschwisterlichen Gemeinden eine anonyme Massenkirche wurde.
Glaube ist auf Erfahrungen angewiesen. Weil es zu wenige Gemeinden als Orte des Glaubens gibt, sind die Kirchenkrise und die Glaubenskrise miteinander verschränkt. Eine Erneuerung der Kirche müsste wie ihre Entstehung daher in Gemeinden beginnen.
Die Anschließende Diskussion und das Gespräch mit den Gästen aus unseren Nachbarpfarren und der Pfarre Machstraße führten zu einem regen Erfahrungsaustausch.
Text und Fotos: Wolfgang Wess
aktualisiert am 17-Mar-2022
Mitteilungen bitte an webmaster@moedling.or.at