Text von Prälat Wilhelm Müller
Die Mauern des Karners bilden einen Kreis.
So wird der Kreis des Karners zum Trost.
Der Kreis ist nicht etwas, das unbeweglich in sich ruht.
Auf der Kreislinie der Zeit gibt es verschiedene Entfernungen. |
Acht Meter misst der Karner im Durchmesser.
Acht ist eine besondere Zahl.
Acht Meter misst der Karner im Durchmesser. Der achte Tag umfängt uns, wenn wir in den Kreis treten, den die Mauern des Karners bilden. |
Der achte Tag hat seinen Preis.
Pantaleon, der Arzt, ist einer der vierzehn Nothelfer.
Oder zeigen die blassen Farben den Pantokrator, der zum Gericht erscheint? |
Wir erwarten den achten Tag. |
Die Decke lag früher tiefer. |
Der achte Tag, in den uns das Rund des Karners aufnimmt, hat seinen Preis.
Zu Füßen des Gekreuzigten kniet eine kleine Frau.
Die Konturen verschwimmen. |
Das Rund des Karners öffnte sich in das Halbrund der Apsis.
Bindeglied der beiden Welten ist der Altar.
Aus dem Halbrund der Apsis leuchtet das Bild Mariens.
Maria hält etwas Rundes in der Hand.
Das Kind fasst die Mutter am Kinn, als wollte es ihren Kopf zu den Weisen drehen. |
Die Übertragung der Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln hat eine ungeheure Verehrungswelle ausgelöst.
Will der Sohn den Blick der Mutter auf alle Menschen richten?
Zur Rechten Mariens stehen die Weisen. |
Acht Meter misst der Karner im Durchmesser. Die Mauern des Karners bilden einen Kreis. Der Kreis ist eine Linie, die um eine Mitte kreist. Die Mitte kennt kein Gestern, kein Heute, kein Morgen. Sie ist das Jetzt. In dieses Jetzt tritt, wer in den Kreis tritt, den die Mauern des Karners bilden. In den Fresken leuchtet uns die Verheißung entgegen, dass wir bei dem geborgen sind, dessen Kreuz uns zum Segen wurde und dessen Mutter auf uns schaut. |
aktualisiert am 17-Mar-2022 Mitteilungen bitte an webmaster@moedling.or.at |